Fans sollen ihr Trikot wieder mit Stolz tragen
Der KEC befindet sich im Wandel. Insgesamt 14 Neuzugänge hat Haie-Coach Bill Stewart für die kommende Saison verpflichtet. Dabei setzte er auf eine Mischung aus erfahrenen Spielern und talentiertem Nachwuchs. Kurz vor Beginn der Testspiele sieht Stewart sich nun gut für die Saison gerüstet. „Wir haben ein junges und talentiertes Team“, betonte der Haie-Coach heute. Insbesondere der „Spielhunger“ der jungen Wilden soll die Fans versöhnen. „In der vergangenen Saison waren viele Spiele zu normal, da habe ich mich gelangweilt. Mein Ziel ist es darum jetzt, dass die Fans nicht bloß ein Spiel sehen, sondern jeder Spieltag ein Event wird“, betonte Stewart. Dann könnten die Fans ihr Haie-Trikot wieder mit Stolz tragen.

Angesichts der Probleme in der vergangenen Saison sei Platz 10 durchaus in Ordnung gewesen. „Eigentlich ist das jedoch unakzeptabel“, so der KEC-Coach. Sein erklärtes Ziel für die kommende Saison ist daher der direkte Einzug in die Playoffs – mindestens also Platz 6 der Tabelle. „Das ist realistisch“, meint Stewart, gerade weil die deutsche Eishockeyliga sehr ausgeglichen sei. So hätten in der vergangenen Spielzeit gerade einmal zehn Punkte zwischen Platz zwei und Platz acht den Unterschied ausgemacht.

Frisches Blut im Haie-Tor
Im Tor setzt Stewart dabei auf den jungen Kanadier Adam Dennis. „Er ist hungrig, hat die richtige Einstellung und verdient diese Chance“, so Stewart. Mit Lars Weibel hatte er den Vertrag nicht verlängert. Denn Stewart legt sein Konzept auf die nächsten Jahre aus. Lars Weibel sei jedoch zu alt gewesen, um in den nächsten drei Jahren weiterhin im Tor zu stehen. Große Hoffnungen setzt der Haie-Coach auch in den Neuzugang Chris Lee. Er soll Mirko Lüdemann in der Verteidigung des KEC unterstützen. Mit einem weinenden Auge blickt Stewart immer noch Marcel Müller hinterher. „Aber ich bin natürlich stolz darauf, dass er einen Vertrag in der NHL bekommen hat“, betonte der Coach. „In dem vergangenen halben Jahr hat sich Marcel zu einem Mann entwickelt“, so Stewart weiter.

Pettinger soll Müller ersetzen
Schwierig habe sich danach die Suche nach einem Ersatz für Müller gestaltet. Zwar hätte Stewart gerne einen deutschen Spieler für den Posten engagiert, in der Bundesrepublik sei jedoch kein passender Kandidat verfügbar gewesen. Umso glücklicher zeigte sich Stewart nun über die Vertragsunterzeichnung von Matt Pettinger. „Er wird ein großer Anführer werden“, ist Stewart sich sicher. Eine Führungsrolle hat er auch für den Schweden Johan Åkerman vorgesehen. „Er ist zwar schon recht alt, aber sehr erfahren“, so Stewart. Überzeugt haben ihn vor allem auch die Powerplay-Fähigkeiten des Schweden. Gerade das Powerplay hätte beim KEC in der vergangenen Saison nämlich nicht funktioniert.

Neuer Kapitän: Christoph Ullmann
Seine Mannschaft will Stewart 2010/ 2011 rund um einige stabile Eckpfeiler aufbauen. Die Organisation auf dem Feld vor allem Ullmann, Gogulla, Pettinger und Lupaschuk übernehmen. Insbesondere die jungen Spieler will Stewart darüber hinaus langsam in den Profibetrieb einführen. In der deutschen Eishockeyliga würden sie oftmals zu schnell verbraucht werden, kritisierte er heute. „Junge Spieler brauchen Zeit, Geduld und Einsatz, um heran zu wachsen“, so Stewart. Großes Potential sieht er dabei etwa bei Verteidiger Moritz Müller. Kapitän wird in der kommenden Saison Christoph Ullmann. Er übernimmt die Binde damit von dem erfahrenen Mirko Lüdemann. Lüdemann komme dennoch weiterhin eine große Aufgabe zu. „Ich weiß, er ist in Köln eine Legende“, erklärte Stewart.

Bis zum Saisonstart am 3. September absolviert der KEC sieben Testspiele – halb so viele wie vor einem Jahr. Das erste Vorbereitungsspiel steht dabei am kommenden Wochenende bevor. Beim „Fans der Kölner Haie Cup“ am 14. und 15. August im Haie-Zentrum in Köln spielt der KEC am Samstag gegen Krefeld.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung