Ab dem Sommerflugplan 2012 können Reisende auch von Köln aus mit Ryanair fliegen. Täglich werden Verbindungen aus der Domsradt nach Palma de Mallorca angeboten. Diese Strecke wurde bislang bereits durch die Fluggesellschaften Condor, Air Berlin und Germanwings bedient. Zudem wird Ryanair sechs Mal in der Woche – täglich außer samstags – nach Girona (Barcelona) fliegen. Dieses Ziel wurde bislang von Köln aus nicht bedient. Zum Start der neuen Strecke bietet Ryanair besonders günstige Tarife. Beide spanischen Ziele sind nun für knapp 36 Euro verfügbar. Die Preise gelten für den Reisezeitraum Mai und Juni und können bis zum 1. März gebucht werden.

200.000 Passagiere jährlich
Ryanair verspricht sich durch die beiden neuen Strecken, pro Jahr rund 200.000 Passagiere von Köln aus befördern zu können. Zudem würden etwa 200 lokale Jobs geschaffen. "Ryanair stellt eine sehr gute und sinnvolle Ergänzung unseres Airline-Angebots dar", betonte heute Michael Garvens, Vorsitzender der Geschäftsführung des Flughafen Köln/ Bonn. Lange war es trotz zahlreicher Gespräche zunächst zu keiner Zusammenarbeit gekommen. Nun erwartet Garvens durch Ryanair jedoch nicht nur steigende Passagierzahlen, sondern auch einen positiven Einfluss auf das wirtschaftliche Ergebnis des Flughafens. Insgesamt rechnet Garvens in diesem Jahr mit 9,6 Millionen Passagieren. Ein besonderes Angebot bezüglich etwa Gebühren und Entgelte habe man Ryanair nicht geboten.  Allerdings werde man die irische Fluggesellschaft mit Werbung für die neuen Strecken unterstützen. Das sei bei allen Neukunden am Kölner Flughafen jedoch üblich, so Garvens. Ryanair selbst erklärte, dass 2011 aufgrund der Flugverkehrssteuer kein leichtes Jahr für die Fluggesellschaft gewesen sei. Deswegen habe man zunächst gezögert, sich auf Köln auszubreiten. Nun will das Unternehmen seine Strecken umstrukturieren. Statt auf Wochenendziele setzt Ryanair nun vermehrt auf Urlaubsziele. Ob Köln allerdings auch im Winterflugplan eine Station von der Fluggesellschaft bleibe wird, könne heute noch nicht abschließend gesagt werden. Geplant sei das allerdings schon.

Grüne: "Langfristiges profitables Wachstum ist mit Ryanair nicht zu machen"
Zur angekündigten Zusammenarbeit des Flughafens Köln-Bonn mit der Fluggesellschaft Ryanair erklärt Arndt Klocke, MdL, verkehrspolitischer Sprecher: „Die Kannibalisierung unter den Flughäfen schreitet fort. Natürlich wird die Entscheidung von Ryanair, auch von Köln-Bonn zu fliegen, bald zu einem Problem des hochsubventionierten Flughafens Weeze. Der Markt ist begrenzt, die Flughäfen können nur noch auf Kosten der anderen wachsen. Diese Verlagerungen über Steuergelder zu subventionieren, ist volkswirtschaftlicher Irrsinn. Abgesehen von der Umweltbelastung und dem Lärm durch den Flugbetrieb rechnet sich das Geschäft mit der Billigairline für die jeweiligen Standorte oft nicht. Langfristiges profitables Wachstum ist mit Ryanair nicht zu machen. Den Steuerzahlern kommt es wie beispielsweise beim Flughafen Weeze besonders teuer zu stehen. Die notwendigen Untersuchungen der EU-Kommission im Kreis Kleve sind hierfür ein deutliches Indiz." 

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