Eine riesige Rote Funken Fahne schmückt die Bühne im Hotel Maritim. An den Tischen Herren mit dunklen Anzügen und dem rot-weißen Krätzchen. Kontrollversammlung bei den Roten Funken. Nach der Ähzezupp gab es Beförderungen. Unter anderem wurde das „Himmelspözje“ Prof. Gerhard Herkenrath zum Obristwachmeister befördert, sowie auch Hans-Willi Fahnenbruck „Flambau“, der 1998 Jungfrau im Dreigestirn war. Sein Prinz Konstantin Brovot „Zimbum“ wurde zum Obrist befördert. Heinz-Günter Hunold, der Präsident der Roten Funken freute sich auch noch über einen Staatsbesuch. Das designierte Kölner Dreigestirn besuchte kurz die Roten Funken und auch die Rede des designierten Prinzen Markus Zehnpfennig kurz und knackig. Auffallend zu den Klassikern, wie einmal Prinz zu sein, oder dem Bauern und Jungfrauen Song tanzen die designierten Tollitäten nicht einzeln, wie man das bisher gewohnt war, sondern wippen gemeinsam im Takt.

Und dann wurde gewibbelt mit Besenstiel und Stippeföttche. Das Tanzpaar der Roten Funken Martina Pourrier und Pascal Solscheid stellten ihren neuen Tanz vor. Zum ersten Mal auf der Bühne und vor Publikum. Nach acht Monaten hartem Training in der Turnhalle. Drei bis zweimal die Woche. Der Tanz quirlig, lebendig, voller Dynamik und Lebensfreude. Die Musik hatte Biggi Fahnenschreiber, die das Tanzpaar seit Jahren trainiert, zusammengestellt: „Der Tanz und die Musik ist eine Hymne an die Roten Funken und ihr wunderschönes Tanzpaar. Auch ein Dank, denn seit 10 Jahren trainiere ich das Tanzpaar der Roten Funken. Zum Radetzky Marsch können die Funken ihren Text singen und die Kölschen Nächte von den Klüngelköpp sind dabei, den die Roten Funken erfüllen diese Nächte mit Leben.“, so Biggi Fahnenschreiber.

Martina Pourrier und Pascal Solscheid ist die Freude über die gelungene Premiere im Foyer des Maritim anzumerken, auch wenn die beiden erst einmal richtig aus der Puste sind. „Der neue Tanz ist sehr trainingsintensiv und er muss sich noch ein wenig eintanzen“, so Martina Pourrier bescheiden. Bescheidenheit ist hier aber fehl am Platz. Der neue Tanz strotzt vor Dynamik und wundervoll gelungenen tänzerischen Zwischenpassagen. Bei den Kölschen Nächten etwa klatscht das Tanzpaar dynamisch in der Diagonale ab, das versprüht Lebensfreude pur. Die Hebungen und Drehungen sehr anspruchsvoll, teilweise drei verschiedene Elemente werden in einer Hebung miteinander kombiniert. Besonders schwierig die letzte Hebung, wenn Pascal Solscheid, nach eigenen Angaben 52 kg leicht, Martina Pourrier, die mit dem Traumgewicht von 48 kg antritt, in den Bühnenhimmel hebt. Da stockt dem Publikum der Atem. Natürlich gibt es den Salto, gleich zweimal. Die zwei haben jetzt drei Tänze im Programm, aber der neue wird in dieser Session das Publikum begeistern, davon ist auszugehen. Das Martina Pourrier mit dem Herzen bei der Sache ist, kann man alleine schon daran sehen, dass die Lehrerin heute morgen noch unterrichtet hat, dann Lehrerkonferenz, kurz nach Hause und dann schon ins Maritim um mit den Musikern von Helmut Blödgen das Programm abzusprechen. Der neue Tanz auf den sich das jecke Köln freuen darf ist modern, dynamisch, mit viel Gefühl, entwickelt aber auch einen ganz eigenen Charakter. So muss das sein

Auf der Bühne bei den Roten Funken auch Marie-Luise Nikuta, die Queen der Roten Funken, wie sie der Präsident bezeichnete und die neue Tanzgruppe der Greesberger.

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