Schön, akrobat Schön und frech. Drei Worte die den Sessionsorden 2006 der roten Funken richtig beschreiben. Der Orden ist modern gestaltet, mit transparenten Flächen und offenen Räumen. dabei gleichzeitig traditionell in der Grundform. Ein Anspruch das mit dem 50jährigen Jubiläum der Ülepooz die roten Funken selbst formulieren und hier als Orden umgesetzt haben. Traditionsbewußt und offen sich den Herausforderungen der Zukunft und Moderne stellen. In antrazith gehalten das Corpus Delicti der roten Funkenfreude: die Ülepooz steht zentral im und über dem Mittelpunkt des Sessionsordens 2006. So schön sieht die Ülepooz nur aus, weil sie von den roten Funken liebevoll gepflegt wird, das muss an dieser Stelle gesagt werden. Davor rote Funken mit dem Rücken zum Betrachter. Sie stehen stolz vor Ihrer Ülepooz und schauen sie an.

ABER, sie sehen auch einem Funkenjunior zu. Der spielt Fußball. Real, mit einem Tischfußball der auf einer Leine aufgespannt ist. Tischfußball, kommt doch die WM. Ein Straßenschild an der Ülepooz gibt uns einen weiteren Hinweis. Da steht "Zypern". Na klingelt´s? Nein, ok, wir versuchen weiterzuhelfen, da stieg der Herzensfußballverein der Kölner dieses Jahr in die Liga der Ligen auf. Und was braucht man als Bundesliga-Verein? Einen Sponsor und der sollte ja ausgerechnet aus Zypern kommen, bis die Sponsoren-Blase platzte. Zitat rote Funken: "Immer, wenn mer an dä falsche Hungk denk, dä dem FC dat Sponsoring met Zypern andrihe wullt, un immer, wenn echte Kölsche bei su nem FC-Spill de Trone en de Äujelche stonn, möht mer am leevste nur noch Deschfoßball ze sinn krijje." Und das spielt der Mini-Jungspund-Funk vor der Ülepooz.

Aber hören wir den Erklärungen der roten Funken einfach weiter zu: "Mer maache Karneval, Fastelovend mäht uns Spass. Dat künne mer. Loss de Ball laufe, löss da Klein da bovve düchtich traineere. Mir han unse Training bei de Setzunge un beim Zoch, wo mir nit Tor brülle ävver: Kölle Alaaf."

Nun sollten wir aber auch die Ülepooz in der Metropole von Deutschlands Westen stehen lassen und jede falsche Vermutung ausräumen, natürlich sind viele der roten Funken glühende Fußballfans und natürlich FC-Fans. Wer da jetzt Zweifel hegt, der sollte mal einen Auftritt der Cheerleader des 1. FC Köln auf einer Sitzung der roten Funken erleben. Genau in dem Moment in dem der Präsident Heinz-Günther Hunold den Geisbock schwenkt*…

Dieter Beumling ist der Schöpfer des Ordens. Der Kölner Grafiker und Illustrator hat schon viele famose Stücke entworfen. Die ersten Ideen entstehen auf Papier im stillen Kämmerlein und die gilt es dann ins Ordensteam bei den roten Funken einzubringen. Dort wird diskutiert, verworfen, neu designed und überarbeitet, bevor die Ordensidee dem Vorstand vorgetragen wird. Und der entschied dieses Jahr, das Wort „Zypern“ muss bleiben. Beumling ist seit 97 der Ordenskreator, nur ein Jahr setzte sich seine Idee nicht durch.

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*Das Maskottchen der Cheerleader des 1. FC Köln ist aus Stoff.

Text und Foto: Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung