Der Kölner Kulturförderverein "Klub der 40",  lud die englische Rocklegende in die Region ein um dem Rock’n’Roll interessiertem Publikum Nikkis neustes Album "Treasure Island" vorzustellen. Den Support lieferte – Kölns romantischste Folkrockband – "The Furthers", die an diesem Abend im Blue Shell ihr Abschiedskonzert gaben.  


Im Anschluss an "The Furthers" spielte Nikkis Bandkollege Kevin Junior (K.J) ein paar Solis. Der junge Amerikaner, überzeugte weniger durch sein selbstbewusstest Auftreten,  (waren evtl. härtere Drogen im Spiel?), als vielmehr durch sein stimmliches Talent. Dies ließ vor allem die Herzen der zahlreich anwesenden weiblichen Musikfreundinnen höher schlagen.Sichtlich angeturnt wollte K.J. dann auch nicht von der Bühne, denn die verließ er erst als sein Bandkollege Lymn ihm ein "Nikki wants to play" an die Cowboystiefel brüllte.  

Endlich, Nikki Sudden (Gitarre), Lymn (Gitarre), John Clifford (Bass) und Stephane Doucerain am Schlagzeug kletterten bei "natürlich" lautem Beifall auf die Bretter. Und das im perfektem Ambiente für alle Freunde des Punk & Rock’n’Roll: Ein abgerockter, verqualmter Laden plus eine bunte Mischung aus langhaarigen Freaks und Oldpunks.  

Nikki begrüßte zuerst seine Fans und die Frau an der Theke: "Four Shots of Wodka on Stage, please". Der Ein oder Andere mochte sich zu diesem Zeitpunkt fragen, wie vor allem Lymn (Gitarre) dem Wodka-Shot noch die Stirn bieten wollte. So ließ gerade sein (Verzeihung) etwas debiler Blick darauf schließen, dass er ohnehin schon eine Menge intus hatte.  

Mit seiner Gibson Flying V spielte Nikki Sudden den ersten Song in rasender Geschwindigkeit. Das neue Album duldet wohl keine Durchhänger. Den eingefleischten, melancholisch gestimmten Fans, stand zu diesem Zeitpunkt ein Fragezeichen im Gesicht. Waren sie doch mit Winterblues in den Adern ins Blue Shell gekommen und wollten diese Gefühlsebene betont angesprochen haben. Nach einigen Titeln seines neuen Albums, kehrte Nikki zu seinen musikalischen Wurzeln zurück und beglückte das Publikum mit Songs wie "I Belong To You" und "To Bad For You", so dass sich der echte Nikki Sudden Fan wieder ganz Zuhause fühlte. 

Schließlich ist es ja gerade diese ehrliche Mischung aus handgemachten exzentrischem Rock und melancholischer Gitarre, die Nikki Suddens Musik prägt. Und die immer ein wenig nach seinen Vorbildern – allen voran Stones und T-Rex klingt. Nach einem zweieinhalbstündigen Gig bedankte sich Nikki bei seinen Getreuen mit einer satten Zugabe und ließ sich nach dem Gig so richtig gehen. Das Motto des Abends im Blue Shell: Sex, Drugs and Rock’n’Roll

Foto: Lars Meier