Die Idee: Perlenkette der Attraktionen und Naherholungsgrün erlebbar machen
Wie die Perlen an einer Kette reihen sich in der Kölner Bucht zwischen Leverkusen und Königswinter unmittelbar an den Ufern des Rheins wunderschöne Gärten und Parklandschaften. Deshalb haben sich die Städte Bonn, Köln, Königswinter, Leverkusen und Wesseling zusammengeschlossen und präsentieren ihre Anlagen unmittelbar am Fluss gemeinsam unter dem Titel „Rheinperlen“. Dazu gehören der Neulandpark in Leverkusen, der Schlosspark in Stammheim, der Botanische Garten in Riehl, der Rheinpark in Deutz, der Rheinpark Wesseling, die Rheinaue in Bonn und das Siebengegebirge

Besuch beim Ruderverein RTHC Leverkusen in Stammheim: Rudern hält fit
Direkt neben dem Stammheimer Schlosspark hat der RTHC Leverkusen sein Boots- und Vereinshaus. Am heutigen Sonntag war dort Tag der offenen Tür. Drei Dinge stellt man schnell fest: Rudern ist gesund, hält fit und ist nicht ohne Spannung und Adrenalin. Denn auf dem Rhein rudern ist eine besondere Herausforderung. Inga Barbara Hoffmann ging mit ihrem Einer-Sportboot heute auf die Strecke und demonstrierte wie man die langen Wellen von den großen Berufsschiffen korrekt abreitet, aber auch schon beim Einsteigen in das schlanke Rennboot nicht gleich umkippt. Denn dazu gehört Übung. Übrigens nicht nur bei den Rennruderbooten sondern auch bei den Dickschiffen, die mehr zum Ruderwandern verwendet werden.

Rudern üben im Keller
Rudern im Keller, aber nicht so wie man sich das landläufig vorstellt, mit Rudermaschinen wie sie in vielen Sportstudios stehen. Nein, im Keller des Ruderhauses in Köln-Stammheim ist ein echter Vierer nachgebaut und gerudert wird in richtigem Wasser. Anfänger üben hier das richtige Einsteigen und die Abläufe wie man korrekt rudert. Im Winter trainieren hier aber auch die Profis und die Senioren. Denn Rudern heißt sehr koordiniert Bewegungen auszuführen, sich auf die Mannschaft verlassen und als Team korrekt die Kommandos umzusetzen. Klar wird einem das, wenn Inga Barbara Hoffmann demonstriert welche Kraft Vater Rhein entwickelt. Wenn nur ein Ruder nicht flach über der Oberfläche gehalten wird, sondern ins Wasser eintaucht, dann wird das gesamte Boot sofort herumgeschleudert wird.

Rudern kann man das ganze Leben
Beim Stammheimer Ruderklub sind 80jährige genauso aktiv, wie die Jungen. Rudern ist ein Sport fürs Leben und ideal um etwa Herz- und Kreislaufbeschwerden vorzubeugen. Die Stammheimer Ruderinnen und Ruderer treffen sich an den Einteilzeiten ungezwungen am Vereins-PC und verteilen sich dann auf die Boote, je nachdem wie viele gerade da sind. Und dann rudert man gemeinsam den Rhein hinauf und hinab, in der Regel pro Einheit um die 14-16 km. Der Verein organisiert aber auch längere Fahrten. So transportiert man die Boote schon mal nach Bad Honnef und rudert dann über 40 km rheinabwärts, vorbei am Kölner Dom nach Hause ins rechtsrheinische Stammheim. Die Strecke im Kölner Stadtgebiet ist dabei immer eine besondere Herausforderung für die Ruderer. Denn durch die Spundwände, die den Rhein rund um die Kölner Altstadt in sein Bett zwingen, sind hier Strömung und Wellen, die von den Wänden teilweise wieder zurückgeworfen werden, besonderes wild und gefährlich für die kleinen Ruderboote. Auch die kurzen Wellen der Sportboote können für die Ruderer gefährlich werden, ganz im Gegensatz zu den langen Wellen der Berufsschifffahrt. Aktuell experimentiert man im Verein mit Optionen die kleinen Ruderboote auf den Radarschirmen der Berufsschiffer sichtbar und damit das Befahren des Rheins sicherer zu machen.

Nostalgische Boote aus der Vorkriegszeit noch fahrtüchtig
Im Bootshaus finden sich die unterschiedlichsten Bootstypen. Darunter auch schon einige alte Schätzchen, die mit großem Aufwand gepflegt werden, aber auch superleichte im Stil von Rennbooten erbaute Gigboote. Der Verein feiert ja auch bald sein 100jähriges Bestehen, denn 1910 wurde der RTHC in Leverkusen als reiner Betriebssportverein gegründet. An der Regattastrecke in Köln-Fühlingen wo die Rennsportabteilung sitzt, arbeitet man mit den Skif-Booten. Aber auch auf dem Rhein kommen die schnellen und schmalen Renner zum Einsatz. Für den Düsseldorf Marathon setzt man auch die breite Seegig „Saar“ ein, die auch für hohen Wellengang bestens gerüstet ist.

Sportliche Erfolge im Spitzensport
Beim Kölner Stadtachter 2008, der immer im Rahmen der Kölner Lichter ausgetragen wird, erreichte man mit einem Oldstar Team rund um den zweimaligen Olympia-Goldmedaillensieger Stephan Volkert zwar nur den letzten Platz, aber hier stand auch der Spaß im Vordergrund. Stolz ist man aber beim RTHC Leverkusen aber auf die aktuellen sportlichen Erfolge. So werden Gregor Haufe und Toni Seifert bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking im Vierer ohne Steuermann an den Start gehen. Kathrin Marchand startet in dieser Woche als Schlagfrau im Achter bei der Junioren WM im österreichischen Linz.

Optimal für den Breitensport gerüstet
Eigentlich braucht man nur eine einzige Grundvoraussetzung um zu rudern: Man muss schwimmen können. Alles andere kann man trainieren und die Ruderfreunde beim RTHC haben die optimalen Bedingungen dafür. Erst kommt die Ausbildung im Ruderkeller und dann geht es auf den Rhein. Entsprechend der individuellen Rudererfahrung kann man sich weiterqualifizieren, um auch als Steuerfrau oder Mann das Boot und die Insassen erfolgreich durch die Wellen und den dichten Schiffsverkehr auf dem Rhein zu bugsieren. Und das Beste daran ist, Rudern ist ein Mannschaftssport, wo man in immer neuen Konstellationen Menschen kennen lernen kann. Ideal ist der Sport auch, weil er die Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit fördert und dabei durch die gleichmäßige Ausführung der Bewegung schonend zu den Gelenken ist.

Deutschland und die Welt vom Wasser aus erleben
Ganz begeistert erzählt Inga Barbara Hoffmann auch von ihren Ruderreisen. So ist sie die erste Frau die den 24 Stunden Marathon in Berlin gewonnen hat. Denn Ruderer kommen rum in der Republik. Davon zeugen die vielen Wimpel von befreundeten Vereinen im Ruderhaus. Aber auch in Venedig nimmt man regelmäßig am „Vogalonga“ Rennen teil. Dann sind 1500 Ruderboote in der Lagune unterwegs und natürlich auch die Gondoliere. Der Verein war aber auch schon in Boston, wo über 300.000 Ruderbegeisterte Zuschauer die Ufer säumen, oder beim Rennen einmal rund um den Genfer See. Das sind immerhin 160 Kilometer und das bedeutet 11 Stunden rudern.

Direkt nebenan präsentierte sich der Stammheimer Schlosspark, der mit seiner Skultpturensammlung zu einem der schönsten und interessantesten Parks im rechtsrheinischen Köln ist.

Das Programm der „Rheinperlen“ für Köln:
Vom 20. bis 27. Juli 2008 laden die Rheinperlenparks zu einer Parkerlebniswoche ein. In dieser Zeit besteht die Gelegenheit, die Anlagen bei mehreren Radtouren kennen zu lernen oder eine der Veranstaltungen zu besuchen.
— — —
Mittwoch 23. Juli 2008
Radtour vom Rheinpark über Stammheim zum Neulandpark in Leverkusen

Tourenleitung: Hannelore Pirk, Telefon 0221 818561
Treffpunkt: 10 Uhr, Rheinpark am Tanzbrunnen
— — —
Donnerstag 24. Juli 2008
Radtour vom Neulandpark in Leverkusen über Stammheim zum Rheinpark

Treffpunkt: 10 Uhr, Haupteingang Neulandpark, Nobelstraße
Tourenleitung: Reinhard Schulte, Telefon 02171 54341
— — —
Donnerstag, 24. Juli 2008, 18-21 Uhr
Feierabendtour mit dem Rad durch Rheinpark, Schlosspark Stammheim und Fora

Treffpunkt: Köln, Altstadtufer / Rheinpegel
Tourenleitung: Hans Menz, Telefon 0221 4301280
— — —
Sonntag, 27. Juli 2008, 11 Uhr’
Führung im Botanischen Garten Köln
Heilpflanzen – altbekannt und hochgeschätzt
Führung: Anja Schneider
Infos: Dr. Stephan Anhalt, Telefon 0221 560890
Treffpunkt: Botanischer Garten, Eingangshalle Schauhäuser
Kosten: vier/zwei Euro
Anmeldung nicht erforderlich
— — —
Sonntag, 27. Juli 2008, 11 Uhr
Bildungsreise durch Flora und Rheinpark

11 Uhr
Führungen im Botanischen Garten
Eine Reise durch die Gartenkunst – die Flora zu Köln am Rhein
Vom Regenwald bis in die Wüste – tropische Nutzpflanzen
Treffpunkt: Haupteingang Flora, Alter Stammheimer Weg
11.50 Uhr
Fahrt mit der Rheinseilbahn
12 Uhr
Imbiss im Restaurant der Claudius-Therme
13:30 Uhr
Führung im Rheinpark
Die hohe Zeit der Sommerblumen

Anmeldung: Amt für Landschaftspflege und Grünflächen,
Willy-Brandt-Platz 2, 50679 Köln, Telefon 0221 221-30133

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung