Köln, 25.9.2007, 15:25 Uhr >
Wie die Perlen an einer Kette reihen sich in der Kölner Bucht zwischen Leverkusen und Bonn unmittelbar an den Ufern des Rheins wunderschöne Gärten und Parklandschaften. Dort finden die Menschen Ruhe und Erholung, können aber auch eine Vielzahl von unterschiedlichen und anregenden Veranstaltungen besuchen und an Aktivitäten teilnehmen.

Das Archivfoto zeigt den Kölner Rheinpark, der in diesem Jahr 50jähriges Jubiläum feiert.

Die Städte Leverkusen, Köln, Wesseling und Bonn haben eine regionale Kooperation vereinbart, um landschaftliche und kulturhistorische Besonderheiten, Wiedererken-nungsmerkmale und die Vielfalt der wechselnden Veranstaltungen in ihrer Gärten und Parks unmittelbar am Rhein gemeinsam weiterzuentwickeln, neu zu kommunizieren und einem breiteren regionalen und überregionalen Publikum bekannt zu machen. Gleichzeitig wollen sie durch die gemeinsame Organisation von Werbung für Veranstaltungen, Führungen, Ausflüge, Wander-, Rad- und Schiffstouren ein Netz von Verbindungen zwi-schen den Gärten schaffen.

In einer ersten gemeinschaftlichen Aktion haben die beteiligten Parks zum Erntedankfest am kommenden Sonntag, 30. September 2007, Führungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten organisiert.

Im Norden beginnt die Kette der Rheinperlen mit dem durch die Landesgartenschau 2005 entstandenen Neuland-Park in Leverkusen mit seinen zwölf Spielplätzen und -stationen sowie einem Minigolfplatz. Wenige Stromkilometer aufwärts folgt der Schloss-park in Köln-Stammheim, eine nach Vorbild des englischen Gartens angelegte Park-landschaft mit einem 200jährigen Baumbestand und einer wechselnden Ausstellung von Skulpturen, Plastiken und Installationen zeitgenössischer Künstler.

Ebenfalls auf der rechten Rheinseite, in Köln-Deutz, zwischen Mülheimer Hafen und der Hohenzollernbrücke, liegt der Kölner Rheinpark. Er entstand zur Bundesgartenschau (Buga) 1957 und war 1971 erneut Schauplatz einer Buga. Wegen seiner behutsamen Weiterentwicklung mit Erhalt vieler ursprünglicher Gestaltungselemente und der hohen Akzeptanz bei seinen Besuchern wurde er vor kurzem zu seinem 50-jährigen Jubiläum zum „Schönsten Park Deutschlands 2007“ gekürt.

Fast gegenüber am linksrheinischen Ufer liegt die Flora, der Botanische Garten in Köln. Mehr als 750.000 Besucher lassen sich pro Jahr von dem einzigartigen Ensemble der Landschaftsgärten nach Plänen von Peter Joseph Lenné mit seiner Vielfalt von 10.000 Pflanzenarten im Freiland und in vier Schaugewächshäusern verzaubern. Am weitesten im Süden, am rechten und linken Rheinufer, fast im Zentrum von Bonn, erstrecken sich die Rheinauen, ein 160 Hektar großer Bürger-Park. Er wurde zur Bundesgartenschau 1979 eröffnet und wartet heute mit einem vielfältigen Freizeit- und Veranstaltungsangebot auf.

Den Auftakt bei der gemeinschaftlichen Aktion der Rheinperlen macht in Köln der Botanische Garten mit drei parallelen Führungen, jeweils von 11 Uhr bis 12.30 Uhr. Treffpunkt ist der Haupteingang der Flora am Alten Stammheimer Weg, Köln-Riehl.

Eine Weltreise mit allen Sinnen
Dr. Walter Werner vom Führungsservice des Botanischen Gartens nimmt die Teilnehmer zunächst mit auf eine Reise durch die Geschichte der Gartenkunst in der Flora, vom Französischen Barock über den englischen Landschaftsgarten bis zur italienischen Renaissance. Dazu vermittelt er einen Eindruck von der Vielfalt der Pflanzen im Botanischen Garten. Dazu gehören die exotische Welt der Tropen und der Wüsten in den Schaugewächshäusern, die die Besucher mit allen Sinnen genießen können.

Mythos Baum
Naturdenkmale und selten anzutreffende Exoten prägen die Flora. Dr. Birgit Werner vom Führungsservice des Botanischen Gartens erläutert die Geschichte, historische Nutzung und mythische Bedeutung der Bäume. Bei einem Rundgang durch das Freiland der his-torischen Gartenanlage verdeutlicht sie auch, zu welchen Leistungen die schönen Riesen fähig sind.

Pflanzen ernähren die Welt
Nur sie beherrschen den Trick der Photosynthese – aus Wasser, Kohlendioxid und Sonnenlicht stellen Pflanzen Zucker, Öle und Eiweiße her, die wir als Nahrung, Kleidung oder Medizin nutzen. Besonders schöne Beispiele aus dem Reich der heimischen und tropischen Nutzpflanzen stellt Ernst Schönenberg vom Führungsservice des Botanischen Gartens im Freiland und in den Schaugewächshäusern vor. Es gibt Gelegenheit zum Sehen, Riechen und Probieren!

Vom Getreide zum Mehl zum Brot
Parallel zu den Führungen haben Anja Schneider und Astrid Kreutzer vom Botanischen Garten ein Kinderprogramm zum Entedank für Sechs- bis Zehnjährige organisiert. Die Pänz können Getreide dreschen, Körner zermahlen und mit dem Stock dem Brot einhei-zen. Woher das Mehl zum Backen kommt und wie das mit dem Popcorn eigentlich geht, erfahren die Kinder natürlich auch und dürfen das zudem alles selbst machen.

Anschließend besteht die Möglichkeit zu einer Fahrt (zum ermäßigten Preis für Hin- und Rückfahrt) mit der Kölner Seilbahn in den Rheinpark, wo das Programm seine Fortsetzung findet. Treffpunkt ist um 13 Uhr das Parkcafé. Dort gibt es für die nächste Führung eine Stärkung in Form einer Kartoffelsuppe.

Rheinpark gestern – heute – morgen
Gerhard Böckmann und Sigrid Fleischer vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen (Telefon 221-33633) informieren von 13.30 Uhr bis 15 Uhr außer über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Rheinparks auch über die dort wachsenden Stau-den, Gehölze und Sommerblumen.

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Das Programm in den anderen Gärten

Parkpoesie – Poesiepark
Der Stammheimer Schlosspark, eine der schönsten Anlagen in Köln, lädt zu mehr als nur zum Lustwandeln ein: In dem frisch renovierten Garten präsentieren sich 51 Kunst-werke, darunter 17 neue Arbeiten. Die Initiative KulturRaumRechtsrhein (KRR) hat um 15 Uhr eine Führung unter der Leitung von Dr. Romana Breuer mit Rezitationen von Markus Eckstein organisiert. (Kontakt: Initiative KRR, Hans Metzmacher, Telefon: 0214/406-6280. Info auch unter
www.rheinblicke-einblicke.de.

Neuland-Park Leverkusen
Großes bürgerschaftliches Engagement hat bis heute geholfen, den Leverkusener Neu-landpark in einem Topzustand zu erhalten. Er ist als einzige neue Anlage in das „Euro-pean Garden Heritage Network“ aufgenommen worden. Bürger und Fachleute führen zum Erntedankfest die Besucher um 10 und 14 Uhr (Dauer circa 2 Stunden) durch den Park. Treffpunkt: Eingang Mitte, Nobelstraße 91, Leverkusen-Wiesdorf. Aus Rücksicht auf die vielen Kinder sind Hunde im Neulandpark nicht erlaubt. Info:
www.neuland-park.de.

Freizeitpark Rheinaue in Bonn
Hier wird um 11 Uhr der Baum des Jahres 2007, die Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) ge-pflanzt. Sie ergänzt den im Jubiläumsjahr 2004 (25 Jahre Rheinaue) angelegten Lehr-pfad der Jahresbäume. Info:
www.bonn.de/tourismus_kultur_sport_freizeit/freizeitpark_rheinaue/

Alle Führungen sind kostenlos!

[ag; Quelle: Stadt Köln]