Vorstände, Betriebsratsvorsitzender und der Chef des Aufsichtsrates Karl Jürgen Klipper setzen symbolisch den Grundstein.

Schon vor der Grundsteinlegung und dem eigentlichen Baubeginn wurde das Projekt von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen mit dem Vorzertifikat in Gold ausgezeichnet und von der Europäischen Kommission erhielt man die Zertifizierung Green Building. Denn der Neubau wird zu rund 95 Prozent aus erneuerbaren Energien, beheizt und gekühlt. Neben einer eigenen Photovoltaikanlage stehen vor allem Geothermie und eine besonders effizient gedämmte Außenhaut im Fokus, die etwa Wärmebrücken vermeidet.


Auch viele Zaungäste, vor allem Mitarbeiter der RheinEnergie waren gekommen.


Karl Jürgen Klipper der Aufsichtsratsvorsitzende der RheinEnergie machte in seiner Rede deutlich warum am Standort Parkgürtel gebaut wird: "Die RheinEnergie wurzelt fest in rheinischer und heimischer Erde, nunmehr seit fast 140 Jahren, und wenn überhaupt, ist sie immer nur hier innerhalb der Stadtgrenzen umgezogen. Und das nicht immer freiwillig. Aber unsere Botschaft am heutigen Tage ist klar: Wir stammen von hier, wir bleiben hier, wir lagern nicht aus. Unsere Arbeitsplätze gehören hierhin, unsere Investitionen, soweit möglich auch. Und die Gewinne sowieso". Denn gerade die RheinEnergie überweist über den Kölner Stadtwerkekonzern immer wieder hohe Summen in Richtung Stadt. Das daher die Entscheidung für ein Projekt mit einem Volumen von 140 Millionen Euro nicht leicht gefallen sei, machte Klipper aber auch deutlich. Dennoch so Klipper haben die Argumente für einen Neubau gesprochen, unter anderem, dass man heute statt 1.000 Arbeitsplätzen rund 1.900 benötige. Auch wollte der Aufsichtsrat die Entwicklungsfähigkeit der RheinEnergie mit dem Neubau möglich machen. Dabei habe nicht Luxus und Prunk im Vordergrund des Baus gestanden, sondern Ökologie, Ergonomie, erneuerbare Energie und Langlebigkeit.

Am Parkgürtel wird ein mehrteiliger Gebäudekomplex entstehen, der die Büros der Hauptverwaltung, ein Kunden- und ein Konferenzzentrum beinhalten wird. Zudem wird es neue Sozialräume und ein neues Betriebsrestaurant geben. Der Betriebsratsvorsitzende der RheinEnergie Wolfgang Nolden freut sich besonders darauf, dass die "vielen Containerdörfer" auf dem jetzigen Gelände spätestens 2012 ein Ende haben werden, denn dann sollen die ersten Mitarbeiter ihre neuen Arbeitsräume beziehen können. Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters sprach von "unserer RheinEnergie" und bescheinigte dem Unternehmen gut geführt zu sein. Mit dem neuen Gebäude und den damit verbundenen guten Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten könne die RheinEnergie auf die regionalen Entwicklungen, die sich veränderten Wettbewerbs- und auch den europäischen Rahmenbedingungen flexibel Rechnung tragen, betonte Roters.

Vor der Grundsteinlegung eröffnete der Vorstandsvorsitzende der RheinEnergie Dieter Steinkamp im Foyer der alten Hauptverwaltung eine Ausstellung über die Geschichte der RheinEnergie. Dort findet man etwa ein original nachgekautes Zimmer aus dem letzten Jahrhundert im Schick der 70er oder alle Logos, die das Unternehmen bisher als Markenzeichen trug. Aber auch die Geschichte wird beleuchtet, wie etwa der erste Umzug von der Rosenstraße an den Parkgürtel, der im Jahr 1969 geplant und 1971 vollzogen wurde. 1974 arbeiteten rund 500 Mitarbeiter auf dem Gelände des Parkgürtels, oder wie man 1976 die jetzige Hauptverwaltung plante und erst 1980 bezog. Zum Festtag der Grundsteinlegung hat die RheinEnergie auch den Brunnen im Blücherpark saniert und wieder in Stand gesetzt. Zudem konnte man sich heute am 1. Kölner Brunnenlauf durch den Blücherpark beteiligen.

Viel kölsche Prominenz war gekommen, Ratsmitglieder, Aufsichtsräte, aber auch Weihbischof Melzer, der den Grundstein weihte und Ford-Chef Mattes, um nur einige zu nennen. Der weitere Timetable sieht nun vor, dass nach der Grundsteinlegung die Bauphase 1 im Herbst 2012 abgeschlossen werden kann. Dann sollen die Hauptverwaltung, das Konferenz- und Kundenzentrum bezugsfertig sein. Die Bauphase 2 mit den sozialen Einrichtungen soll 2014 beendet sein. Die Bruttogeschossfläche beträgt 55.000 qm und wird Platz für 1.900 Mitarbeiter bieten. Die Gebäude haben zwischen zwei und sechs Geschosse.

[ag]