Köln, 13. April 2007, 24:00 Uhr >
 Nach 14 Jahren Planungszeit entwickelt sich der Rheinauhafen in raschem Tempo zu einem urbanen Stadtquartier mit Wohnungen, Büros und Kultur. Nachdem der Südteil weitgehend fertig gestellt ist, wandern die Baugeräte auf die Halbinsel südlich der Severinsbrücke. In bester Lage zwischen Yachthafen und Rhein und in kurzer Entfernung zum Dom haben jetzt die Entkernungsarbeiten für die Halle 11 begonnen. Das 122 Meter lange und 20 Meter breite Gebäude – 1898 als Zoll- und Speicherhalle errichtet – wird zu einem Wohn- und Bürohaus mit einer auf rund 13.000 Quadratmeter aufgestockten Nutzfläche umgebaut. „Eine sehr behutsame Sanierung“, erläutert Jürgen Steffens vom Kölner Architekturbüro JSWD, „bei der wir nicht nur die Formensprache bewusst fortführen, sondern auch die das äußere Erscheinungsbild prägende Materialien wie den gelben Tuffstein und den Lavabasaltstein modern interpretiert einbinden.“

Bereits im Herbst 2008 können die Mieter die einzigartige Atmosphäre genießen. Bauherr ist die Provinzial Rheinland Versicherung AG. Konzept und Realisierung liegen bei der PLB PARETO Immobilien GmbH, einer Gemeinschaftsgründung der
Immobilientochter der Provinzial Rheinland und der Projektentwicklungsgesellschaft der Kreissparkasse Köln. Insgesamt werden rund 35 Millionen Euro in die Revitalisierung des historischen Kleinods investiert.

Auf 7.250 Quadratmeter entstehen 68 Mietwohnungen zwischen 60 bis 280 Quadratmeter. 85 Prozent können den Blick auf den Rhein von großzügigen Terrassen, Wintergärten oder Dachterrassen genießen. Eine beispielsweise 85 Quadratmeter große Wohnung ist für eine Nettokaltmiete von unter 1.000 Euro zu haben. Krönung sind fünf Maisonettewohnungen im Staffelgeschoss – großzügig
verglast und mit zum Teil direktem Aufgang zu privaten Terrassen auf dem Hausdach. Die Flächen zur Severinsbrücke hin sind bis hinauf zur 6. Etage für Büroräume vorgesehen. Ab ca. 16 Euro Kaltmiete können Teilflächen zwischen 515 bis 3.700 Quadratmeter mit flexibler Raumaufteilung angemietet werden. In Zeiten steigender Außentemperaturen werden Mieter eine ökologische Besonderheit zu schätzen wissen: Das Wasser für die Gebäudekühlung kommt aus dem eigenen, 30 Meter tiefen Brunnen.

Das unter Denkmalschutz stehende 2.050 Quadratmeter große Erdgeschoss mit seinem beeindruckenden Kreuzrippengewölbe bleibt in seiner historischen Gebäudestruktur komplett erhalten. Es diente früher als Zollrevisionshalle und in den 90er Jahren Film- und Fernsehteams als Kulisse, wie zum Beispiel für das Live-Magazine „Privatfernsehen“ von Friedrich Küppersbusch. „Mit seiner Ausrichtung zum Rhein und zur Marina eignet es sich hervorragend für Showrooms, Ladengeschäfte oder Kreative, die Wert auf eine eigene Adressbildung legen“, sagt Heinz-Jürgen Rodehüser von der PLB PARETO Immobilien GmbH. Die Interessentenliste sei lang, aber man wolle sich mit der Auswahl Zeit lassen. Die mietbaren Teilflächen liegen zwischen 440 bis ca. 1.850 Quadratmeter.

Die Architektur
Die Halle 11 wird bis auf das Erdgeschoß und die denkmalgeschützten Tuffsteinfassaden zum Yachthafen und an den Giebelseiten entkernt. Da die rheinseitige Fassade seit der Bombardierung historisch wertlos ist, sieht das Konzept der JSWD Architekten (Jaspert, Steffens, Watrin, Drehsen) vor, von hier aus einen großflächig verglasten, neuen Baukörper in die alte Hülle zu schieben. Das sich zum Rhein hin öffnende Bauwerk springt um rund zwei Meter vor und ermöglicht so die Ausbildung von Wintergärten und Balkonen. Sie erhalten als Sonnen- und Sichtschutz horizontale Metalllamellen, die über die Außenkanten der Balkone laufen und den Wohnraum optisch vergrößern. Auf die ursprünglichen vier Etagen werden zwei neue Staffelgeschosse gesetzt: Ein Skelettbau aus Glas und dunklen Natursteinplatten als Reminiszenz an das aus Lavabasaltsteinen gemauerte
Erdgeschoss. Der umlaufende Fries, der früher das Gebäude abschloss, wird entsprechend dem historischen Vorbild rekonstruiert.

Die Anbindung an die Stadt
Die Halle 11 liegt zwischen dem nördlichen Kranhaus und dem Deutschen Sport- und Olympiamuseum. Im Osten wird sie begrenzt durch den Rhein, im Westen durch den Yachthafen. Sie ist fußläufig ideal an die Stadt angebunden. Über die in zwei
Gehminuten erreichbare Drehbrücke am Schokoladenmuseum ist man in 1.300 Meter am Kölner Dom und in 700 Meter am Heumarkt und in der Altstadt. Kurze Wege auch mit dem Öffentlichen Nahverkehr. In unmittelbarer Nähe des Gebäudes entsteht ein
Treppenaufgang zur ÖPNV-Haltestelle auf der Severinsbrücke. Ergänzend soll die schnelle Anbindung an den Hauptbahnhof auch über Wassertaxis gesichert werden.

Die Gebäudehistorie
Die Halle 11 wurde 1898 zusammen mit der Halle 12 und der Halle 10, dem heutigen Deutschen Sport- und Olympiamuseum, in Stahlskelettbauweise errichtet. Die Gestaltung für die Nutzbauten, die optisch in das historische Stadtgefüge einzubinden waren, lieferte das Kölner Architekturbüro Schreiterer & Below. Das Gebäude hatte über dem Erdgeschoss vier weitere Etagen, drei Treppenhäuser markierten die Vertikale. Bereits vor dem ersten Weltkrieg erhielt der Bau geräumige Walmdach-Aufbauten mit Spitzhelm-Gauben, um die Speicherkapazität zu erhöhen. Im zweiten Weltkrieg traf eine Bombe die Halle, wodurch die wasserseitige Fassade stark beschädigt wurde. Nach dem Kriege verzichtete man auf die Rekonstruktion der Fassade und ignorierte auch die ursprüngliche Geschosseinteilung. Das komplette Erdgeschoss mit seinem bis zu 3,70 Meter hohen
Deckengewölbe blieb erfreulicherweise unbeschädigt und wird nach dem Umbau im neuen Glanz erstrahlen.

Daten und Fakten
13.000 m2 Nutzfläche, davon
7.250 m2 Wohnungen zur Vermietung
3.700 m2 Büroflächen zur Vermietung im 1. bis 6. OG
2.050 m2 Flächen für Gastronomie, Läden, Ausstellungen

Gebäudekörper
Tiefgarage, Erdgeschoss + 4 Bestandsgeschosse + 2 neue Staffelgeschosse
68 Wohnungen
50 % bis 80 m2,
25 % bis 125 m2
25 % über 125 m2
Büroflächen für ca. 150 – 180 Mitarbeiter
Einzel-, Kombi- oder Großraumbüros möglich
von ca. 515 m2  bis 3.700 m2
1 – 4 Läden, Gastronomie, Ausstellungen
von ca. 440 m2 bis ca. 1850 m2

PLB PARETO Immobilien GmbH
Provinzialplatz 1, 40591 Düsseldorf

www.halle11.de

[ag; Quelle und Illustration: Projektentwickler]