Die Berufsfeuerwehr Köln beschreibt den Vorfall so: Gestern Abend wurde ein Rettungswagen der Feuerwehr gegen 19:45 Uhr zu einem chirurgischen Notfall an die Haltestelle Fuldaer Straße der Linie 1 gerufen. Ein Mann im Alter von etwa 50 Jahren schlief auf einer Bank. Die Mitarbeiter des Rettungsdienstes untersuchten den Mann und stellten nach eigenen Aussagen keine medizinische Notlage fest. Was sich dann ereignete, schildern die Mitarbeiter der Feuerwehr so: Einer der Rettungssanitäter telefonierte mit seinem Mobiltelefon mit der Leitstelle der Feuerwehr. In diesem Moment soll der Mann losgerannt sein. Ob er sich losgerissen hat, warum der Mann losrannte bleibt zunächst offen. Dann soll der Mann gegen eine einfahrende KVB-Bahn seitlich geprallt sein. Er geriet dann zwischen den 1. und 2. Wagen der einfahrenden Bahn. Nach Schilderung der Feuerwehr muss er von dem zweiten Rettungsassistenten festgehalten worden sein, denn es konnte durch diesen Mann verhindert werden, dass der Mann unter die Bahn geriet. Allerdings wurde der Mann so zwischen Bahnsteigkante und Bahn mit dem Oberkörper eingeklemmt. Zudem ist sein Fuß unter dem zweiten Wagen verkeilt worden. Erst 30 Minuten nach den Geschehnissen auf dem Bahnsteig konnte der Mann nach Aussage der Feuerwehr von weiteren Kräften befreit werden. Der Mann wurde nach Aussage der Feuerwehr schwer verletzt in ein Kölner Krankenhaus eingeliefert.

Unklar ist derzeit, wer die Rettungssanitäter angefordert hat, ob Kräfte der Polizei, der KVB hinzugezogen wurden, warum und mit welcher Geschwindigkeit die Bahn trotz einer anscheinenden Notsituation im Bahnhof Fuldaer Straße einfahren konnte. Ob Polizei und Staatsanwaltschaft in diesem Fall ermitteln, kann leider erst morgen geklärt werden.

[ag]