Pflegeeltern, Bezirksbürgermeister und Stadtdirektor Kahlen wohnten der kleinen Feier bei

Pflegeeltern zu sein was heißt das eigentlich?
Da kommen die Kinder oft aus schwierigen Situationen in den Herkunftsfamilien zu den neuen „Eltern“ auf Zeit. Denn die Kinder bleiben oft nicht die ganze Zeit Ihrer Entwicklung bei den Interims-Eltern. Da müssen die Pflegeltern sich das Vertrauen des Kindes erwerben und oftmals nach ein oder zwei Jahren geht das Kind in seine Herkunftsfamilie, wenn die leiblichen Eltern wieder im Stande sind die Kinder selbst zu versorgen, zurück. Da heißt es Abschied nehmen und oft für immer. Dazu komme die oft nicht einfache aber notwendige Bürokratie. Hier will man, so OB Schramma, Zug um Zug die Situation der Pflegeeltern verbessern und das Jugendamt habe immer ein offenes Ohr und stehe mit Rat und Tat zur Seite. In Zukunft will die Stadt Köln auch Gruppenwochenden für die Pflegekinder und Supervison für die Pflegeeltern anbieten. OB Schramma dankte allen anwesenden Pflegeeltern und Kindern im Namen der Stadt Köln, des Rates und der Bürger für deren Engagement.


Eintrag ins Buch der Stadt Köln

Seit 30 Jahren Pflegeeltern

Monika und Heinrich Faßbender betreuen seit 30 Jahren Pflegekinder. In dieser Zeit fanden 21 Pflegekinder bei den Faßbenders ein Zuhause. Der kürzeste Zeitraum war 1,5 Jahre und die längste 17 Jahre. Und hier können es noch ein paar mehr Jahre werden. Vera ist seit sie ein Baby war bei den Faßbenders. Strahlend lächelnd erzählt die 17jährige Schülerin, das sie nächstes Jahr gerne eine Ausbildung zur Erzieherin machen möchte, denn Kinder machen ihr besonders viel Spaß. Monika Faßbender findet es besonders schwer, wenn man nicht weiß was aus den Kindern geworden ist, so wie bei einem Jungen den sie 14,5 Jahre in der Familie aufgenommen haben und zu dem heute kein Kontakt mehr besteht. Ihr Mann Heinrich, viel unterwegs als Busfahrer bei der Bundeswehr sagt „sie sind wie unsere eigenen Kinder“, auch wenn ich wegen Überstunden meine Frau oft nicht so unterstützen konnte.

 

Zur Zeit leben in Köln rund 500 Pflegekinder in Pflegefamilien. Im Rathaus wurden gestern 100 Pflegepersonen , 64 Elternpaare und eine Einzelperson geehrt. Der Pflegedienst des Jugendamtes der Stadt Köln sucht noch geeignete Familien, die diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen wollen.

Den Pflegeeltern, und exemplarisch der Familie Faßbender, gehört unser allergrößter Respekt. Menschen die sich für andere Menschen so engagieren und dabei nicht ins Rampenlicht drängen sind heutzutage selten geworden. Für die Gesellschaft sind diese Helden des Alltags die wahren Vorbilder.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung