Bei den Durchsuchungen konnte die Polizei mehrere gestohlene beziehungsweise unterschlagene Autos sowie umfangreiches Beweismaterial sicherstellen. Zudem wurden sechs Haftbefehle gegen Hauptverdächtige im Alter zwischen 24 und 53 Jahren vollstreckt. Die Ermittler zeigten sich mit der Aktion zufrieden. Die Funde bestätigten die bisherigen Erkentnisse der Ermittler, dass die Bande seit März 2010 mindestens 60 Autos, insbesondere Luxuskarossen der Marken Audi, Mercedes und BMW im In- und Ausland gestohlen und teilweise mit gefälschten Zulassungspapieren verkauft habe.  Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf circa 2,5 Millionen Euro. Dazu hätten die Verdächtigen deutsche gestohlene Blanko-Zulassungsdokumente verwendet, um gestohlene und unterschlagene Fahrzeuge über die Internet-Portale "Mobile.de" und "Autoscout 24.de" scheinbar legal an gutgläubige Kunden zu verkaufen. Der Betrug fiel immer auf, wenn die Erwerber das neue Auto auf sich ummelden wollten. Auf der Zulassungsstelle stellte sich dann nämlich schnell heraus, dass sowohl die Fahrzeuge als auch die Dokumente zur Fahndung ausgeschrieben waren.

Mitte 2010 habe die Bande dann die Arbeitsweise geändert. Gestohlene Fahrzeuge wurden mit gestohlenen niederländischen Original-Zulassungsdokumenten ausgestattet und über Mittelsmänner in Deutschland zugelassen. Der Nachweis, dass es sich um gestohlene Autos handelte, wurde für die verdeckt arbeitenden Ermittler nun schwieriger. Denn die Verdächtigen gingen nun gewiefter vor. Sie stahlen nur noch ganz bestimmte Fahrzeuge, die in gleicher Ausführung in den Niederlanden legal zugelassen waren. Danach erstellten sie mit den Fahrzeugen und den gestohlenen niederländischen Original-Zulassungsdokumenten so genannte Dubletten – es gab das gleiche Fahrzeug also zweimal. Wollte ein Käufer das Fahrzeug nun ummelden, gab es keine Schwierigkeiten, da das Fahrzeug nicht zur Fahndung ausgeschrieben war. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an.

[cs, ots]