Petrus wiegt 700 Kilogramm
Das „Personal“ auf dem Ratsturm wird beständig bis zum Jahresende verstärkt. Bis zum Beginn der Weihnachtsmärkte sollen wieder alle 121 neu gefertigten Figuren dort versammelt sein. Mittlerweile stehen bereits 75 neue Figuren auf ihrem angestammten Platz. Ihre Vorgänger, aus Weibernem Tuffstein gefertigt und Mitte der 90er Jahre aufgestellt, hatten 2006 und 2007 aus Sicherheitsgründen wieder den Turm verlassen müssen. „Ich hoffe, dass die Figuren diesmal eine längere Lebensdauer haben und vielleicht für mehrere Jahrhunderte dort oben bleiben können“, sagte Oberbürgermeister Fritz Schramma. Er begrüßte heute „Konrad Adenauer“ und „Hans Böckler“ vor dem Ratsturm. Die beiden Figuren wiegen etwa 350 Kilogramm  und sind fast menschengroß. Damit sind sie jedoch nicht die größten und schwersten Ratsturmfiguren. Petrus und andere Heilige, die auf der obersten Ebene des Turmes stehen, bringen bis zu 700 Kilogramm auf die Waage.


Foto: Oberbürgermeister Fritz Schramma begrüßte heute die neuen Figuren: "Konrad Adenauer" (l.) und "Hans Böckler" (r.)

Bomben zerstörten Figuren
Im Jahr 1414 wurde der historische Kölner Ratsturm fertig gestellt. Mit seiner Höhe von 61 Metern überragte er zu dieser Zeit alle anderen Bauwerk der Stadt Köln. 1790 wurde der mittelalterliche, dast völlig verwitterte Figurenschmuck vom Turm herabgestoßen. Knapp hundert Jahre später wurden 1891 umfangreiche Restaurierungsarbeiten eingeleitet und ein neues Figurenprogramm entworfen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ratsturm jedoch mitsamt seinen Figuren durch ein schweres Bombardement weitgehend zerstört. Erst 1975 beschloss der Rat der Stadt Köln die Wiederherstellung der alten Form des Turmes. 1994/ 1995 kamen die Figuren wieder auf den Turm, mussten aber schon zehn Jahre später wieder abgebaut werden. Das Material hatte nach einer Imprägnierung mit Acrylharz Risse bekommen. Die neuen Figuren sind dagegen aus französischem Kalkstein Savonnière und werden nicht imprägniert.


Foto: Hoch über den Rathausvorplatz schwebte die Figur "Konrad Adenauers" zu ihrem angestammten Platz auf dem Ratsturm

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung