Statue von Ramses II. Sphinx, die ein Gefäß mit Widderkopf darbringt. Foto: Eppinger

Köln Ramses II. war der berühmteste und bedeutendsten aller Pharaonen und einer der wichtigsten Herrscher der gesamten Antike, der schon zu Lebzeiten als Gott verehrt wurde. Er gilt bis heute als Synonym für die Macht und Pracht des alten Ägyptens. Mit Mitte 20 übernahm er 1280 v. Chr. die Macht von seinem Vater Sethos I. und regierte sein Reich stolze 67 Jahre lang, bevor 1213 v. Chr. Mit 92 Jahren starb.

Noch heute fasziniert “Ramses der Große” die Menschen weltweit. Ihm und seiner Zeit ist ab morgen im Kölner Odysseum eine große Ausstellung gewidmet, die 180 Original-Artefakte aus Ägypten, darunter auch den Sarg des Pharaos, den Besuchern präsentiert. Viele Objekte haben für diese Schau erstmals Ägypten verlassen.

Der Kopf einer kolossalen Statue, die Ramses II. zeigt. Foto: Eppinger

Direkt am Eingang begrüßt Ramses II. in Form des Kopfes einer kolossalen Skulptur die Gäste in seinem Reich. Er war ein eindrucksvoller Krieger, der schon früh an der Seite seines Vaters in die Schlacht zog. Mehr als 100.000 Mann umfasste seine Armee, mit der er auch siegreich die Schlacht bei Kadesch für sich entschied, die in Köln multimedial nachvollziehbar wird.

Rames II. war aber auch ein Friedensstifter, der den ersten gegenseitigen Friedensvertrag der Welt schloss und der sein Volk in eine goldene Epoche des Wohlstands und des Friedens führte. Von seinen Schlachten zeugen Tempel und Monumente, wie der obere Teil eines Obelisken, der jetzt in Köln gezeigt wird.

Die Fassade des von Ramses II. erbauten Tempels von Abu Simbel. Foto: Eppinger

Rames II. war im alten Ägypten ein großer Baumeister, der seine Welt mit seinen Tempeln und Palästen nachhaltig veränderte, der eine neue Hauptstadt gründete und dessen architektonische Hinterlassenschaften bis heute jedes Jahr von Millionen von Touristen bewundert werden. In der Schau werden zum Beispiel Objekte wie Statuen oder Reliefs aus Tempeln gezeigt. Dazu kommt ein Modell der Tempelfassade von Abu Simbel, der mittels Virtual Reality auch besucht werden kann.

Der berühmte Pharao war aber auch ein Familienmensch, für den seine Mutter Tuja sehr wichtig war, und der seine Lieblingsfrau Nefertari auf eine Art und Weise verehrte, wie es sie noch nie im alten Ägypten gegeben hatte. Für sie ließ er einen äußerst prächtigen Tempel bauen, wo sie als Göttin Hathor verehrt wurde. Ihr Grab am Westufer des Nils gilt als das schönste in Ägypten und kann in Köln ebenfalls bei einer VR-Tour besucht werden. Insgesamt war Ramses II. Vater von mehr als 100 Kindern, die er mit mehreren Frauen hatte.

Auch prachtvoller Schmuck wird in der Schau gezeigt. Foto: Eppinger

Von der Pracht seines Lebens und seiner Herrschaft zeugt der wertvolle Schmuck, der bei der Schau im Odysseum zu bewundern ist. Gold spielte eine große Rolle bei den Beigaben der Toten in deren Grabkammern, die in der Ausstellung anhand von Objekten sowie großformatigen Bildern der farbenprächtig bemalten Wände besucht werden können. Dort finden sich neben prächtigen Sarkophagen und goldenen königlichen Masken auch verschiedene Tiermumien von Katzen, Krokodilen und auch einem Löwenjungen.

Herzstück der Ausstellung am Rhein ist der berühmte Sarg von Ramses II., der aus Zedernholz geschnitzt wurde. Er wurde mit seinem Inhalt 1881 in der Königscachette von Deir el-Bahari entdeckt, östlich des Tals der Könige. Die Mumie selbst wird auf eingespielten Bildern gezeigt, die auch rekonstruieren, wie Ramses wohl zu Lebzeiten ausgesehen hat. Zu sehen ist das Gesicht des Königs zudem auf dem sehr gut erhaltenen Sargdeckel, wo er mit langem Götterbart und Nemes-Kopftuch gezeigt wird.

Das Herzstück der Ausstellung: Der Sarg von Ramses II. Foto: Eppinger

Köln ist erst nach Sydney und Paris die dritte Stadt außerhalb Ägyptens, in der dieser Sarg ausgestellt wird. Zuvor war der Sarg zuletzt 1976 bis 1977 in Frankreich zu sehen, wo er im Musée de l’Homme restauriert und später im Grand Palais auf der Ausstellung „Ramses der Große“ gezeigt wurde. Damals wurde der Pharao wie bei einem Staatsempfang in der Stadt an der Seine begrüßt.

“Eines der schönsten Dinge an dieser Ausstellung ist, dass sie die Welt zeigt, die Ramses übernahm, als er Pharao wurde. Unsere moderne Welt unterscheidet sich so sehr vom alten Ägypten. Mit dieser Ausstellung werden die Gäste in die Welt von Ramses eintauchen und eine völlig andere Lebensweise entdecken. Die von den alten Ägyptern geschaffenen Kunstwerke-Statuen, Schmuck, Schnitzereien-waren dazu bestimmt, die Pharaonen zu ehren und zu verewigen. Und sie sind auf dem besten Weg das zu erreichen, denn viele von ihnen sind noch heute erhalten und erzählen uns ihre Geschichten”, sagt Kurator Dr. Zahi Hawass als Archäologe und ehemaliger Minister für Altertümer, der mit einer großen Delegation aus Kairo angereist war.

Service: Die Ausstellung “Ramses & das Gold der Pharaonen” wird noch bis zum 5. Januar in Köln zu sehen sein. Zuvor wurde diese in Sydney und Paris gezeigt, danach reist sie nach Asien. Ort: Odysseum Köln, Corintostraße 1; Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18, Sa+So 10-20 Uhr; Ticketpreise: Erwachsene 22, Kinder und Jugendlich bis 15 Jahren 16 Euro.

www.ramsesausstellung.de

www.ticketmaster.de