„Jetzt sind wir im digitalen Zeitalter angekommen“
Nach zwei Jahren Projektlaufzeit präsentiert die Zentralbibliothek auf rund 100 m² Fläche ihre Version des nordrhein-westfälischen Landesprojektes „Lernort Bibliothek – zwischen Wunsch und Wirklichkeit“. Eine pilzförmige Säule weist blau leuchtend den Weg zur „Q-thek“ im Erdgeschoss. Hier kann der Besucher zahlreiche neue Erfahrungen machen. Egal ob am Touchscreen-Pult, an der so genannten Themeninsel oder im futuristisch anmutenden „Sonic-Chair“ mit installiertem iPad. Langeweile kommt hier nicht auf – auch nicht für derjenigen, die sich selbst als lesefaul bezeichnen würden. „Es ging in Bibliotheken immer um Bücher. Da hat aber mittlerweile eine Entwicklung stattgefunden“, erzählte Kulturministerin Ute Schäfer bei der Eröffnung. „Jetzt sind wir im digitalen Zeitalter angekommen.“ Das Land hat die "Q-thek" mit 400.000 Euro gefördert.


Bibliotheksdirektorin Hannelore Vogt zeigt Kulturministerin Ute Schäfer die neue Ausstattung

Präsentieren, Relaxen, Lernen, Kommunizieren, Informieren
Das Anlocken junger Menschen ist mitunter das Hauptziel der Projektleitung. „Ich bin quasi in der Bibliothek als Kind sozialisiert worden“, berichtete Bürgermeisterin Angela Spizig. Dies sei jedoch heute bei den Kindern und Jugendlichen immer weniger der Fall. „Die Zeiten ändern sich, und wir müssen uns mit verändern“, so Spizig weiter. Deshalb garantiere die „Q-thek“, nach Ansichten Petra Bünings von der Bezirksregierung Düsseldorf, dem Bibliotheksbesucher eine breite Angebotspalette, die er in einer lernfördernde Atmosphäre bei hoher technischer Ausstattung erfahren und erleben könne.

„Der Name ‚Q-thek’ ist bei einer Tasse Kaffee entstanden“, erzählte Büning. Wenn man von oben auf eine Tasse Kaffee schaue, dann sehe das aus wie ein „Q“. „Dies passte natürlich sehr gut. Bei einer Tasse Kaffee kann man gute Gespräche führen oder mit einem Buch oder einer Zeitung verweilen.“ Zudem lade das „Q“ zu zahleichen passenden Assoziationen ein: Qualität, Querschnitt, Quizfragen, Querdenken, Question – um nur einige zu nennen.


Schäfer macht es sich in einem der zwei "Sonic-Chairs" gemütlich und testet das iPad.

Erst der Anfang – Landesregierung plant weitere Projekte
Nach Schäfer will das Land sein Engagement in diesem Bereich fortsetzen. „Die acht Projektbibliotheken (Bergheim, Dormagen, Gütersloh, Hattingen, Kamp-Lintfort, Köln, Münster und Rheinbach) können nur der Anfang sein.“ Wenn die Regierung wolle, dass Menschen ihr Leben lang lernen, so Schäfer weiter, dann müsse sie geeignete Orte dafür schaffen.

Dominic Röltgen für report-k | Kölns Internetzeitung