Die vom Verfassungsschutz beobachtete Bürgerbewegung „Pro NRW“ gab heute bekannt, einen Zusammenschluss mit den Republikanern zu planen. Die Republikaner wurden bis 2007 ebenfalls vom Verfassungsschutz beobachtet. Beide Gruppierungen erhoffen sich durch den Zusammenschluss eine Stärkung. Zunächst sollen nun gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt werden. Zugleich vereinbarten die Vorsitzenden beider Parteien, Rolf Schlierer und  Markus Beisicht, weitere Gespräche, in denen es auch um die Wahlkämpfe in den kommenden Jahren gehen soll.

Republikaner bei Landtagswahl deutlich verloren
 „Pro NRW“ ist aus der als rechtsextrem geltenden Bürgerbewegung „Pro Köln“ hervorgegangen. Beide „Pro“-Bewegungen werden aktuell vom Verfassungsschutz beobachtet. „Ausländer werden durch ‘pro Köln‘ und ‘pro NRW‘ wegen ihrer Nationalität, Abstammung oder Religionszugehörigkeit pauschal herabgesetzt und diffamiert“, heißt es im aktuellen Bericht des Verfassungsschutzes. „Pro NRW“ trat in diesem Jahr erstmals bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl an. Die Bewegung erreichte bei der Wahl 1,4 Prozent der Zweitstimmen in ganz NRW. Die Republikaner erhielten bei der Landtagswahl in diesem Jahr 0,3 Prozent der Zweitstimmen und verloren damit um 0,5 Prozent im Vergleich zur Landtagswahl 2005. Damals gaben 0,8 Prozent der Wähler den Republikanern ihre Stimme.

Hans-Peter Killguss von der Informations- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus Köln sieht genau darin die Motivation zu einem Zusammenschluss. Bereits vor der Landtagswahl hätte sich eine Kooperation angedeutet. Innerhalb der Republikaner hätte es Streitigkeiten darüber gegeben, wie man sich zu „Pro NRW“ verhalten sollte. Vor der Wahl habe man versucht, sich von der neuen Bewegung abzugrenzen, sei jedoch nun gescheitert. Einige Republikaner seien bereits zu „Pro NRW“ gewechselt. Auch einige Funktionäre von „Pro NRW“ gehörten laut dem Verfassungsschutzbericht zuvor den Republikanern an. Einen Zusammenschluss von „Pro NRW“ mit weiteren Parteien wie etwa der NPD hält Killguss für wenig wahrscheinlich.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung