Köln, 20.1.2007, 12:30 Uhr >
Das "Ja-Wort" haben sich zwei rechtsrheinische Karnevalsgesellschaften gegeben und damit die richtige Entscheidung getroffen. Das erlebte man schon, wenn man nur die Mülheimer Stadthalle betrat. Die war bis auf den letzten Platz gefüllt, bei der ersten gemeinsamen Herrensitzung der beiden Gesellschaften. Brüderlich teilte man alles, Die Moderation, beide Präsidenten auf der Bühne moderierten abwechselnd. Der Elferrat bunt gemischt. Die jecken Herren im Saal, ein Tisch Müllemer, dann ein Tisch Naaksühler und so weiter… Selbst den Orden teilte man in der Mitte, allerdings nur in extrem limitierter Auflage.  38 Orden hatte Michael Kraus feinsäuberlich mittig auseinandergesägt und dann wieder zusammengefügt. Eine tolle Idee.

Foto oben: Gemischter Elferrat, zwei Wappen, zwei Gesellschaften und eine tolle Herrensitzung


Moderiert wurde abwechselnd: Jupp Menth und der Präsident der Müllemer Junge Siegfried Schaarschmidt


Die beiden Präsidenten mit den geteilten Orden: Dieter Ragass, Höhenhauser Naaksühle und Siegfried Schaarschmidt, KG Müllemer Junge

In der Mitte der Bühne, darüber schweben die Wappen der beiden Gesellschaften friedlich nebeneinander, eine Theke. Auch das Pittermännchen teil man sich brüderlich, Presseprecher Haas der KG Naaksühle hat hierfür auch eine einleuchtende Erklärung: "Da wird das Bier nicht so schnell schal", überhaupt das Bühnenbild mit der Theke ungewöhnlich aber gut gelungen. Im Saal auch Helmut Urbach, der Mitgliederbetreuer des Festkomitees Kölner Karneval, der so strahlte, dass man ihm von weitem schon ansah wie gut ihm diese kölsche Lösung gefällt.


Der junge Literat der Müllemer Junge Alexander Dick gestaltete seine erste Sitzung

Das Programm hatte erstmalig der junge Literat der Müllemer Junge Alexander Dick zusammengestellt und zeichnete auch dafür verantwortlich. Und Literat Dick hatte schon zu Beginn mit einem Riesenproblem zu kämpfen. Von den Höhnern, geplant für 19:20 Uhr und zweite Nummer im Programm, war nur der Bassist und das Schlagzeug da. Der Rest hetzte vom Köln-Bonner Airport Richtung Mülheimer Stadthalle. Die Höhner kamen aus Berlin angeflogen, dort waren sie, wie Frontmann Henning Krautmacher auf der Bühne erklärte, bei ihrem Freund Heiner Brand auf der Eröffnung der Handball WM aufgetreten und hatten sich das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Brasilien angesehen. Das hat Deutschland mit Mühe gewonnen. Gut dass im Notfall Profis wie Jupp Menth hinter der Bühne stehen. Der sprang ohne viel Worte zu verlieren für die verspäteten Höhner ein und begeisterte die 1100 Männer im Saal. Literat Dick sah man die Erleichterung an, als die Höhner ins Foyer der Mülheimer Stadthalle einliefen und Minuten später auf der Bühne abrockten. Aber wie sagt man in Köln so schön: "Et hät noch immer jotjejange".


Rarität: Der geteilte Orden in limitierter Auflage


Kamen zu spät zum Auftritt: Die Höhner

Weiter ging es mit dem Tanzcorps der Müllemer Junge, Blom und Blömcher, Peter Raddatz, Fred van Halen, Hellije Knächte un Mägde, den Domstädtern und den Rabaue. Danach heizte den Männern der DJ der Naaksühle im Foyer ein.

Besser hätten die beiden rechtsrheinischen Karnevalsgesellschaften nicht handeln können und ganz ehrlich ist das Schöne am Karneval, neben dem Feiern mit ganz vielen Menschen, nicht auch das man neue Leute kennenlernt. Und wie kann das einfacher und schneller geschehen, wie wenn man gemeinsam feiert. Einen Riesenapplaus haben alle Macher und Mitglieder in den beiden Gesellschaften verdient für ihren Mut und ihre Offenheit.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung