Die Popgeschichte dokumentiert sich auch in Flyern zu Konzerten

“Pop am Rhein“ – Rund ein halbes Jahrhundert Popkultur vom Rhein
In der neuen Sonderausstellung des Kölnischen Stadtmuseum „Pop am Rhein“ leben die Popströmungen aus Musik, Film, Kunst Clubkultur wieder auf. Seit über 40 Jahren hat sich eine Popkultur entwickelt, an der das Rheinland maßgeblich beteiligt ist. So gründete sich das Musikmagazin „Spex“ in Köln. Aber auch Bands, wie „Can“ kamen aus Köln oder „Kraftwerk“ aus Düsseldorf. Insgesamt sind rund 600 Filme, Videos, Cover, Magazine, Flyer, Fotografien, Plakate, Kunstwerke und Musik im Kölnischen Stadtmuseum zu sehen und zu hören. Vor allem im Bereich der elektronischen Musik war Köln immer führend, nicht zu letzt durch den erst letzte Woche verstorbenen Elektronik-Pionier Karl-Heinz Stockhausen, der zwei Musikgenerationen massgeblich prägte.

Pop bewegt eine ganze Generation
Die Ausstellung ist schrill und bunt, auffallend, anders, extrem und für viele unbekannt – Die Ära des Pop. 40 Jahre später schon holte man die Geschichte der Popkultur zurück und erweist ihr museale Ehren. Pop ist lebendig, hat nachhaltig gewirkt und sich als eigene Richtung in die Kulturgeschichte eingeschrieben. 

Die Ausstellung im Kölnische Stadtmuseum beschäftigt sich mit den rheinischen Größen der Popwelt. Exponate belegen, dass seit Ende 60er Jahre immer wieder künstlerische Positionen in der Musik, Literatur und der bildenden Kunst aus dem Rheinland immer wieder nationale und internationale popkulturelle Trends hervorgerufen haben. So kommen viele Musikmagazine, Bands und Künstler aus Köln und der Umgebung. Die Ausstellung soll besonders für die Künstler eine Anerkennungsplattform sein. „Es muss selbstverständlich sein sich jüngerer Kunst zu stellen“, erkannte auch Uwe Husslein, der Organisator von „Pop am Rhein.“

Die Ausstellung „Pop am Rhein“ gastierte bereits in Düsseldorf und wird nach Ausstellungsende in Köln, am 14. Februar 2008, nach Bonn weiterziehen.

Ein Rundgang durch die Popwelt
Im Kölnischen Stadtmuseum ist die Ausstellungen in drei Räume aufgeteilt. Diese drei Räume zeigen die drei wichtigsten Epochen in der Zeit des Pop. So befinden sich im Eingangsbereich Teile des „Creamcheese“ aus Düsseldorf. Das „Creamcheese“ war 1967 die erste Multimediadisko in Deutschland. Sie war sozusagen der Urknall der Popbewegung im Rheinland.

Im zweiten Raum, auf der ersten Etage, prägen hingegen die 80er Jahre die Bewegung. Skurile Filme, Wandmalereien und eine vielfältige Bilderwand erklärt die damalige Popwelt. Der letzte Raum zeigt die Entwicklung des Pop in den 80er, 90er Jahren, bis zum Wiederbeleben der elektronischen Szene rund um "Mouse on Mars" bis heute. In Rondellen werden Flyer aus verschiedensten Kölner Bars, Clubs und Festivals ausgestellt, die die Popkultur geprägt haben. Eigens zu der Ausstellung wurden Audioguides entwickelt. Zu jeder Epoche gibt es Kommentare, O-Töne und Musik. Sie untermalen Fotografien, Werbeaufnahmen oder Plattencover.

Das die Ausstellung begleitende Buch ist ein besonderes Schmuckstück, denn in diesem schreiben renommierte Musikjournalisten und Autoren, teilweise über Zeiten die sie selbst erlebt haben und üben so ein Stück Selbstreflexion zur Kölner Szene. Beleuchtet werden neben den künstlerischen Szenen aller Genres auch musikwirtschaftliche Gesichtspunkte rund um "Popkomm" und "c/o pop". Liest man den Rückentext des Katalogs "Pop am Rhein", dann wir einem die Vielfalt und Vitalität der Kölner und rheinischen Szene erst so richtig bewußt: CAN, Mouse on Mars, Fehlfarben, Kraftwerk, Der Plan, S.Y.P.H, Family*5, Wolfgang Voigt, Superpitcher, Tobias Thomas, Air Liquide, Kompakt, A-Musik, Gentleman, PowPow Movement, Rolf Ulrich Kaiser, Henryk M. Broder, Jens Hagen, Floh de Cologne, Ferdinand Kriwet, Creamcheese, Blue Shell, Roxy, Ratinger Hof, Diedrich Diederichsen, Wolfgang Burat, Moritz Reichelt, Mülheimer Freiheit, Markus Oehlen, Sounds, SPEX, Popkomm, Bizarre Festival, Summerjam, c/o pop, Charles Wilp, Heinz Edelmann, XSCREEN, Jörg Schröder, Oliver Sieben, Philip Lethen, Thomas Ruff, Wolfgang Tillmans und viele mehr.

“Further“ – Eine Ein-Nacht-Kreuzfahrt nach Ausstellungsende
Vom 13. Dezember 2007 bis zum 17. Februar gastiert „Pop am Rhein“ in Köln. Das große Finale der Ausstellung findet am 16. Februar auf dem größten Schiff der MS RheinEnergie der Köln-Düsseldorfer (KD) statt. Mit auf dem Konzert Schiff werden unter anderem die Gruppen, „Spark“ und „Exliquid“ auftreten. Es ist eine komplett ausgearbeitete Party/ Show, die musisch, wie künstlerisch Neues bietet. Für das Schiff sind etwa 1000 Karten vorhanden. Abgelegt wird in Köln um 20:00 Uhr. Die Rückkehr wird gegen 23:30 Uhr auch in Köln erwartet. Die Party wird dann an Bord und Land fortgesetzt.

Kölnisches Stadtmuseum
Zeughausstraße 1
50667 Köln
Tel. 0221/ 22 12 57 89
Fax. 0221/ 22 12 41 54

Öffnungszeiten:
mittwochs bis sonntags
10:00 bis 17:00 Uhr
Führungen zu der Sonderausstellung finden immer mittwochs um 15:00 Uhr statt. Weitere Führungen können unter info(at)dokpop.de oder unter 0221/ 379 96 69 vereinbart werden.

Karten für die Kreuzfahrt „Further“ können ab dem 12. Dezember 2007 unter www.popamrhein.de oder info(at)dokpop.de reserviert oder gekauft werden. Die Karten kosten 19, 50 Euro.

Das Buch zu der Ausstellung ist in jedem Buchhandel erhältlich.
“Pop am Rhein“
Herausgegeben von Uwe Husslein
Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln
290 Seiten
ISBN: 978-3-86560-375-3
24, 80 Euro

Johanna Tybussek für report-k.de/ Kölns Internetzeitung