Symbolbild Polizei

Mannheim | aktualisiert | Der Polizist, der bei der Messerattacke in Mannheim am Freitag schwer verletzt worden war, ist am Sonntag an seinen Verletzungen gestorben. Das teilten die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, das Präsidium Mannheim und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Abend mit.

Am Freitag hatte ein aus Afghanistan stammender Mann auf dem Mannheimer Marktplatz mehrere Teilnehmer der Kundgebung der islamkritischen Gruppe „Pax Europa“ angegriffen und mit einem Messer auf diese eingestochen. Hierbei wurden fünf Teilnehmer verletzt.

Ein Polizeibeamter, der in das Geschehen eingriff und einen der Verletzten aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich bringen wollte, wurde von dem Tatverdächtigen ebenfalls attackiert und mehrmals von hinten in den Kopfbereich gestochen. Ein weiterer Polizeibeamter stoppte den Angreifer durch einen Schuss, wodurch dieser ebenfalls verletzt wurde.

Faeser von Tod eines Polizisten in Mannheim „zutiefst erschüttert“

Der Tod eines Polizisten infolge der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz hat große Bestürzung ausgelöst.

„Ich bin zutiefst erschüttert über den Tod des Polizeibeamten in Mannheim, der durch die unfassbar brutale Messerattacke jetzt sein Leben verloren hat“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). „Er war mutig eingeschritten, um Leben zu retten. Er ist im Dienst für unsere Sicherheit gestorben.“

Ihr größter Respekt und Anerkennung gelte allen Polizisten, „die tagtäglich für unsere Sicherheit sorgen“. Diese Tat zeige auf furchtbare Weise, wie gefährlich dieser Dienst sein könne.

„Die Ermittlungen nach dieser mörderischen Gewalttat laufen unter Hochdruck“, so Faeser weiter. Der Täter müsse mit „maximaler Härte des Gesetzes“ bestraft werden. „Wenn sich ein islamistisches Motiv bestätigt, dann zeigt das, wie stark wir weiter islamistischem Terror entgegentreten müssen.“

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) drückte seine Anteilnahme aus. „Ich bin in diesen bitteren Stunden in Gedanken bei seiner Familie und bei allen, die um ihn trauern“, so Scholz. „Sein Einsatz für die Sicherheit von uns allen verdient allerhöchste Anerkennung.“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach eigener Aussage „große Sorge angesichts der Verrohung der politischen Auseinandersetzung und der wachsenden Gewaltbereitschaft in unserem Land“. So dürfe es nicht weitergehen. „Gewalt gefährdet, was unsere Demokratie stark gemacht hat“, so der Bundespräsident.