10.44 Uhr – Anruf auf der Polizeiwache in Deutz: Die Mitteilung des Mannes: "Eine Ratte sitzt vor unserer Tür in der Alsenstraße, wir können nicht mehr aus der Wohnung raus". Yvonne Schrepfer, eine 32 Jahre alte Polizeikommissarin und ihre Kollegin Rebecca Herrmann (23) starten als Arnold 15/41 von der Wache. Dass die Ratte bereits einen Hausfriedensbruch begangen hat und von den Eheleuten vor die Tür im ersten Stock gesetzt wurde, wissen die Beiden bereits vom Funker. "Das offensichtlich kranke und schwache Tier verweigerte die Zusammenarbeit – wir mussten den Platzverweis zwangsweise durchsetzen", so Schrepfer. Einziges Problem – die Ausrüstung der Streifenwagen ist für derartige Einsätze nur bedingt geeignet. Wo Werkzeug fehlt, ist Improvisationstalent gefragt. Pylon (besser bekannt als Lübecker Hut) auf Ratte – oberes Loch mit Spaten zuhalten – dann mitsamt Fußmatte abtransportieren. Diese Kurzanleitung zum Fangen einer Ratte soll allerdings keinesfalls zur Nachahmung verleiten. Bei gesunden Tieren könnte das für den "Rattenfänger" böse enden. Vor der Haustür wurde die mehr tot als lebendig wirkende "Gefangene" nach Rücksprache mit der Feuerwehr übrigens wieder in die Freiheit entlassen.   

 

[jb; ots]