Renitenter Hotelgast
Köln > Ein 40 Jahre alter Mann hat am späten Montagabend (20. Oktober) den Nachtportier (63) eines Hotels in der Kölner Innenstadt brutal angegriffen. Der Hotelangestellte hatte dem 40-Jährigen das gewünschte Zimmer nicht zu einem günstigeren Preis geben wollen. Für den Verletzten mussten die Polizisten einen Rettungswagen anfordern.

Um kurz vor Mitternacht erschien der alkoholisierte Gast in dem Hotel am Kölner Hauptbahnhof und fragte nach einem freien Zimmer. Mit dem ihm genannten Preis nicht einverstanden, äußerte der 40-Jährige, der Hotelchef habe ihm einen Preis von 89 Euro zugesagt. Als der Portier auf dem genannten Zimmerpreis beharrte und dem späten Gast ein Formular zum Einchecken vorlegte, wurde der 40-Jährige aggressiv und äußerte sich unflätig über die Nationalität des Hotelangestellten. Für den 63-Jährigen sollte es aber noch schlimmer kommen. Der renitente Fremde kam seiner Aufforderung, das Hotel zu verlassen, nämlich nicht nach und hinderte ihn mehrfach daran, die Polizei zu rufen, indem er über den Tresen hinweg Tasten des Telefons drückte.

Ganz gelang dies allerdings nicht. Nach mehreren unterbrochenen Anrufen über Notruf 110 war bereits ein Streifenwagen auf dem Weg. "Erste Hilfe" wurde dem Portier aber schon vor Eintreffen der Polizei zuteil. Zeugen hatten nämlich zwei Mitarbeiter eines am Bahnhof tätigen Sicherheitsunternehmens verständigt. Als diese dem Hinweis auf eine Schlägerei nachgingen und das Hotel betraten, saß der 40-Jährige auf dem 63-Jährigen und schlug auf ihn ein. Die beiden Helfer mussten den Renitenten gewaltsam von seinem Opfer wegreißen, da er auf die Forderung, sofort aufzuhören, nicht reagierte.

Auch gegenüber den Beamten zeigte sich der 40-Jährige äußerst unkooperativ. Nach der Aussage "Ich wohne in Timbuktu" mussten die eingesetzten Polizisten ihn und eine Tasche nach Personaldokumenten durchsuchen. Als der 40-Jährige auf der Polizeiwache wegen eines Schwindelgefühls und zur Behandlung eines Kratzers an seiner Stirn die Hinzuziehung eines Arztes verlangte, forderten die Beamten einen Rettungswagen an. Den wenig später eintreffenden Rettungsassistenten teilte der "Verletzte" dann mit, dass er sich nur von einem "richtigen Arzt" behandeln lassen wolle. Seine Intervention per Handy über Notruf 112 blieb ohne Erfolg.

Auch die Anzeigenfertigung ging nicht ohne Provokationen über die Bühne. Ein Vergleich der Schreibgeschwindigkeit einer Beamtin mit "der Tippgeschwindigkeit meiner Tippsen" findet sich in der Anzeige wegen Körperverletzung, Beleidigung und Hausfriedensbruch ebenso wieder wie die ständig wechselnden Angaben zu seinem tatsächlichen Wohnort. Da der 40-Jährige in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat, wurde eine Sicherheitsleistung erhoben – 450 Euro für das Strafverfahren und 500 Euro zur Sicherung zivilrechtlicher Ansprüche des 63-Jährigen.
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Lamborghini Rennen in der Kölner Innenstadt
Köln > Am Sonntag (19.10.08) haben sich zwei Lamborghini-Fahrer ein illegales Rennen in der Kölner Innenstadt geliefert. Nur gebremst durch die "Rot" zeigenden Ampeln entlang der Strecke rasten beide unüberhörbar und mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit, unter anderem über die Cäcilienstraße. In Köln-Deutz konnte noch ein Fahrzeugführer (31) durch die Polizei gestoppt werden.

Der 31-Jährige hatte sich für das ganze Wochenende einen Lamborghini-Sportwagen gemietet. Er erfüllte sich damit einen 5000 € teuren Lebenstraum. Während seiner Fahrt durch Köln traf er gegen 11:15 Uhr an einer Ampel in der Cäcilienstraße zufällig auf einen weiteren Lamborghini-Fahrer. Beide kannten sich nicht. Durch die geöffneten Fensterscheiben betrieb man Smalltalk über die Leistungsdaten der Fahrzeuge. Als die Ampel Grünlicht zeigte, gaben beide Fahrzeuge Vollgas. Ein Zeuge (39) sah die Raser und verständigte die Polizei. Die schnelle und durch laute Motorgeräusche unüberhörbare Fahrt wurde immer wieder durch "Rot" zeigende Ampeln unterbrochen. Die Polizeistreife konnte noch einen der beiden Sportwagen im Rechtsrheinischen antreffen. Das Heranfahren gestaltete sich schwierig, da der Lamborghini immer wieder stark beschleunigte. Nachdem der 31-Jährige in Köln-Deutz anhielt, räumte er reuig sein fehlerhaftes Verhalten ein. Er muss mit einer Ordnungswidrigkeitenanzeige rechnen.
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Tötungsdelikt in Köln-Humbold-Gremberg – Tatverdächtiger in Paris festgenommen
Köln > Staatsanwaltschaft und Polizei geben bekannt: Wie im Juni letzten Jahres berichtet, ist der 37-jährige Yusuf S. an einem Montagabend (26.06.07) tot im Wohnzimmer seiner Wohnung in Köln Humbold-Gremberg aufgefunden worden. Eine auf Anordnung der Staatsanwaltschaft durchgeführte Obduktion bestätigte die erste Vermutung, dass der 37-Jährige erwürgt wurde.

Die Ermittlungen gestalteten sich jedoch schwierig. Erst nach und nach verdichtete sich dank Zeugenaussagen und der am Tatort gesicherten Spuren der Verdacht gegen einen 40-jährigen Bekannten des Verstorbenen. Gegen den Tatverdächtigen erging schließlich ein Haftbefehl wegen Totschlags. Zu diesem Zeitpunkt hatte der damals 40-Jährige seinen Wohnort in Frechen jedoch bereits verlassen und sich abgesetzt. Letzten Monat geriet der Flüchtige in Paris in eine polizeilichen Kontrolle. Er wurde auf Grund des bestehenden Haftbefehls festgenommen. Anfang Oktober konnte er schließlich von Mitarbeitern der "MK Sauerland" nach Deutschland überführt werden.

Da der heute 41-Jährige, der vor der Tat nur einmal wegen Widerstands polizeilich in Erscheinung getreten war, keine Aussage machte, sind die Hintergründe der Tat immer noch nicht abschließend geklärt. Als mögliches Motiv vermuten die Kriminalisten Streitigkeiten um ausstehende Geldzahlungen. Die Ermittlungen dauern noch an.
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Autoaufbrüche auf Friedhofsparkplätzen
Köln > Jedes Jahr im Oktober stellt die Polizei Köln vermehrt Autoaufbrüche in der Nähe von Friedhöfen und Friedhofsparkplätzen fest. In dieser Zeit werden die Grabstätten für den bevorstehenden Feiertag Allerheiligen am 01. November 2008 hergerichtet.

"Autoknacker" werden von den gut gefüllten Friedhofsparkplätzen nahezu magisch angezogen, da viele Friedhofsbesucher begehrte Wertgegenstände wie Handtaschen, Handys und Geldbörsen mit Kreditkarten offen im Fahrzeug liegen lassen. Auch der teure Mantel oder die hochwertige Lederjacke wird gern bei dem Gang auf den Friedhof im Wagen zurückgelassen. Und die Täter wissen oder beobachten gar, dass die Handtasche unter dem Sitz und der Fotoapparat im Handschuhfach verstaut werden und sich in Mantel- oder Jackentasche noch die Geldbörse befindet. Besonders begehrt sind Navigationsgeräte. Selbst die leere Saugnapf-Halterung an der Scheibe lockt Diebe an. Das Fahrzeug wird aufgebrochen, immer in der Hoffnung, das dazugehörige Navigationsgerät irgendwo versteckt im Fahrzeug zu finden.

Die Polizei rät: Ersparen Sie sich unnötigen Ärger. Durch umsichtiges Verhalten können Sie es vermeiden, selbst Opfer zu werden.
– Ein Fahrzeug ist nun mal kein Tresor! Deshalb lassen Sie, selbst bei nur kurzfristigem Verlassen des Fahrzeugs, grundsätzlich keine Wertgegenstände im Innenraum zurück – weder sichtbar noch versteckt!
– Entfernen Sie auch die Halterung Ihres mobilen Navigationsgeräts, um Tätern keinen Anreiz zu bieten, im Wagen nach dem dazu passenden Gerät zu suchen.
– Verschließen Sie auch bei noch so kurzer Abwesenheit Ihr Fahrzeug!
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Brutaler Raubüberfall auf Seniorin – Täter stellt sich der Polizei
Köln > Am Sonntagabend (20. Oktober) ist eine Kölnerin (68) im Ortsteil Rath-Heumar gegen 19.55 Uhr von einem zunächst unbekannten Räuber niedergestochen worden. Gegen 23.00 Uhr meldete sich ein 47-Jähriger über den Notruf 110 bei der Polizei und gab an, der nach dem Übergriff am Fockerweg gesuchte Täter zu sein. Aufmerksame Nachbarn hatten die Hilferufe der Überfallenen gehört und waren zu der Verletzten geeilt. Die Seniorin lag vor dem Eingangsbereich des dortigen Seniorenwohnheims gegenüber der KVB-Haltestelle Rath-Heumar am Boden. Der Täter war beim Eintreffen der Zeugen bereits geflüchtet. Zunächst glaubten die Helfer noch, die 68-Jährige sei gestürzt. Als sie der älteren Dame aufhelfen wollten, bemerkten die Zeugen jedoch eine blutende Verletzung im Schulterbereich. Unverzüglich alarmierten sie die Polizei.

Mit einem eingesetzten Rettungswagen wurde das Überfallopfer in ein Krankenhaus gefahren. Die geraubte Damenhandtasche der Seniorin wurde von einer Passantin (19) in einem nahegelegenen Gebüsch gefunden. Nach während der Tatortaufnahme übergab die 19-Jährige den Beamten ihren Fund. Die Handtasche, in der sich persönliche Papiere und Schlüssel der Geschädigten befanden, wurde sichergestellt. Eine sofort eingeleitete Nahbereichsfahndung verlief zunächst ergebnislos. Nachdem der – bisher in Köln nicht auffällig gewordene – 47-Jährige sich gemeldet hatte, ließ er sich in seiner Wohnung widerstandslos festnehmen. In seiner Bekleidung fand sich ein Messer. Dieses wurde sichergestellt.

Die Überfallene ist bislang nicht vernehmungsfähig. Der Festgenommene seinerseits wird zurzeit noch vernommen. Er soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Das Kriminalkommissariat 14 bittet Tatzeugen dringend um sachdienliche Hinweise unter Tel.-Nr. 0221/229-0.

Die Polizei rät insbesondere Senioren, die im Einzelfall mit gewalttätigen Angreifern konfrontiert werden, keinesfalls tätlichen Widerstand zu leisten. Die dann aufgrund von Stürzen oder Mitschleifens drohenden Verletzungen sind weitaus gravierender und schwerer zu verschmerzen, als eine entwendete Handtasche. Wie im vorliegenden Sachverhalt sollte man z.B. durch laute Hilferufe Öffentlichkeit herstellen. Darüberhinaus ist es ratsam, sich Aussehen und Verhalten der oder des Täters einzuprägen, um anschließend mit Detailangaben die polizeiliche Fahndung zu unterstützen.

[ots]