Symbolbild Polizei

Köln | Immer wieder berichtete die Kölner Polizei schwerpunktmäßig von Überfällen auf Menschen in Köln, denen die Goldketten, die sie um den Hals trugen, geraubt wurden. Jetzt meldet die Kölner Polizei Durchsuchungen in Wohneinrichtungen der Stadt Köln und zwei Verdächtige: Einer ist 12 Jahre alt und der andere 14. Gegen den 14-Jährigen vollstreckten die Beamten einen Haftbefehl.

Ein 12-Jähriger alleinreisender Jugendlicher aus Marokko ist in einer Jugendeinrichtung im Kölner Norden untergebracht. Dessen Zimmer wurde am Donnerstag, 25. Juli 2024 durchsucht. Ein Richter hatte dies angeordnet. Die Beamten verdächtigen den 12-Jährigen einem 60-jährigen Mann in der Nacht auf Mittwoch den 24. Juli 2024 am Gereonswall die Halskette geraubt zu haben. Bei der Durchsuchung des Zimmers in der Jugendeinrichtung fanden die Beamten unter anderem zwei Halsketten, zwei Ringe, drei neuwertige Sonnenbrillen, vier Basecaps mit Etiketten und ein Paar Kopfhörer. Die Beamten sprechen von teuren Kopfhörern.

14-Jähriger in Haft

Kurze Zeit nach der Durchsuchung im Kölner Norden durchsuchten Beamte der Kölner Polizei eine Wohneinrichtung für alleinreisende Geflüchtete in der Kölner Innenstadt. Hier brachten sie einen Haftbefehl gegen einen 14-Jährigen mit, den das Amtsgericht Köln ausgestellt hatte.

Die Beamten verdächtigen den 14-Jährigen diese Straftaten in Köln begangen zu haben:
• Diebstahl einer Bauchtasche am 25. Juni 2024 am Eigelstein
• Raub einer Goldkette am 9. Juli 2024 auf dem Ebertplatz
• Raub einer Armbanduhr am 15. Juli 2024 auf dem Hansaring
• Raub einer Goldkette am 21. Juli 2024 am Heinrich-Böll-Platz

In dem Zimmer des 14-Jährigen fanden die Beamten zwei hochwertige Sonnenbrillen mit Etikett und eine goldene Halskette. Derzeit ermitteln die Beamten ob es einen Zusammenhang zwischen den Überfällen und den im Zimmer des 14-Jährigen gefundenen Gegenständen gibt.

Polizei wurde vom Jugendamt der Stadt Köln begleitet

Bei beiden Durchsuchungen waren Mitarbeitende des Kölner Jugendamtes zugegen, so die Polizei in ihrer Mitteilung. Die stellvertretende Leiterin des Kölner Jugendamtes Barbara Frank wird von der Kölner Polizei zitiert: „Aufgabe des Jugendamtes ist es, Jugendliche zu schützen. Dies gilt selbstverständlich auch für die unbegleitet eingereisten Jugendlichen, die wir unterbringen. Deshalb tolerieren wir in unseren Einrichtungen weder Drogen noch Alkohol und ziehen in Kooperation mit der Polizei Konsequenzen aus Straftaten, indem nicht strafmündige Jugendliche unter 14 Jahren strenger überwacht und Straftaten von über 14-Jährigen immer zur Anzeige gebracht werden. Die große Mehrheit der jugendlichen Bewohner lebt völlig unauffällig in unseren Einrichtungen und nimmt das Betreuungsangebot gut an. Zu ihrem Schutz bemühen wir uns daher, Einzelne, die wiederholt durch schwieriges Verhalten aufgefallen sind, anderweitig unterzubringen.“

Der Einsatzleiter Stefan Mitschke, Polizei Köln, in einem schriftlichen Statement: „In der Kölner Innenstadt haben wir im Juni fünf und im Juli bislang 17 Diebstähle und Raubüberfälle registriert, bei denen junge Täter es auf Halsketten abgesehen hatten. Wir haben die Präsenz mit zivilen sowie uninformierten Kräften an erkannten Aufenthaltsorten der Jugendlichen verstärkt. Wir setzen zudem eine Ermittlungsgruppe ein, die alle vorliegenden Erkenntnisse auswertet, Einsatzmaßnahmen koordiniert und bei identifizierten Tatverdächtigen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung trifft. Die Durchsuchungen am Donnerstag sowie die sofortige Vollstreckung eines Haftbefehls sollen den Jugendlichen verdeutlichen, dass wir hier eine Null-Toleranz-Strategie verfolgen.“