Räuber scheitert an Kioskpächterin
Köln (ots) – Ein bislang unbekannter, "o-beiniger" Bewaffneter hat am Dienstag (30. September) vergeblich versucht, einen Kiosk am Kölner Waidmarkt zu berauben. Mit der heftigen Gegenwehr der Pächterin (69) hatte der cirka 25 – 28-Jährige offenbar nicht gerechnet. Ohne Beute flüchtete der beige Bekleidete gegen 13.30 Uhr eilig in Richtung "Bäche".

Bereits gegen 13.20 Uhr hatte die 69-Jährige den Verdächtigen in der Nähe ihres Kiosks am Waidmarkt bemerkt. Offensichtlich hatte der sehr schlanke, hagere Mann sein Zielobjekt zunächst ausgespäht. "Der etwa 165 – 168cm große Mann war mir mit seinem stechenden Blick direkt aufgefallen", so die Seniorin später gegenüber den eingesetzten Polizisten. "Er ist extrem schlank, hat ein sehr schmales, hageres Gesicht mit langgezogener Nase und trug eine helle Baseballkappe". Zum Tatzeitpunkt betrat der "O-Beinige" dann in geduckter Haltung und mit gezückter, schwarzer Faustfeuerwaffe das Ladenlokal. Wortlos richtete der Verdächtige seine Pistole auf die überraschte Pächterin. Einen "Plan B" für die dann "über ihn hereinbrechende" Reaktion seines Opfers hatte der Räuber sich jedoch nicht zurechtgelegt. Reflexartig hatte die Seniorin nach einem Messer gegriffen und es in Richtung des Angreifers geworfen. Anschließend flogen dem Konsternierten wahllos Zeitungen, Süßwaren und Verpackungen entgegen. Nachdem die 69-Jährige auch die Lollibox und den Kaugummiautomaten als Wurfobjekte gegen damit überforderten Räuber eingesetzt hatte, ließ dieser endgültig von seinem Vorhaben ab. Rückwärts gehend zog der Unbekannte sich aus dem Kiosk zurück und rannte in Richtung Blaubach/Mühlenbach. Das Kriminalkommissariat 14 bittet um sachdienliche Zeugenhinweise unter Tel.-Nr. 0221/229-0.

Auch wenn hier der Überfallenen aufgrund ihrer Gegenwehr kein Schaden entstanden ist, rät die Polizei grundsätzlich dringend davon ab, gegen bewaffnete Täter aktiven Widerstand zu leisten. Um eigene Verletzungen zu vermeiden, sollte man im Gegenteil den Forderungen des Bewaffneten Folge leisten. Darüberhinaus sollte man sich das Aussehen und Verhalten des Angreifers genau einprägen, um später durch detaillierte Beschreibungen die polizeiliche Fahndung zu unterstützen.

Nur auf das "Navi" gehört und Motorrad übersehen
Am Mittwochmorgen (01. Oktober) ist in Köln-Longerich ein Motorradfahrer (24) von einem Pkw erfasst und schwer verletzt worden. Eine Autofahrerin (48) war gegen 07.00 Uhr mit ihrem Ford auf der Militärringstraße stadtauswärts unterwegs. In Höhe der Neusser Straße zeigte ihr Navigationsgerät an, dass sie falsch gefahren war und bei nächster Gelegenheit wenden solle. Das tat die 48-Jährige dann auch direkt und ließ dabei die Verkehrsvorschriften außer Acht:

Die Frau wendete unvermittelt, ohne auf den übrigen Verkehr zu achten. Dabei übersah sie den entgegenkommenden Motorradfahrer. Bei dem Zusammenstoß beider Fahrzeuge wurde der 24-Jährige schwer verletzt, er zog sich mehrere Knochenbrüche zu. Noch vor Ort wurde der Kölner notärztlich versorgt und anschließend mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Sein Motorrad musste abgeschleppt werden. Durch den Unfall kam es zu größeren Beeinträchtigungen des Berufsverkehrs in beiden Richtungen, zeitweise war der Verkehr über die Neusser Straße abgeleitet worden. Gegen 09.00 Uhr konnte die Absperrung aufgehoben werden. Bei der Verkehrsregelung wurde ein Polizeibeamter (27) vom Auto eines 60-Jährigen touchiert, der zu früh abbiegen wollte. Dabei verletzte sich der 27-Jährige zum Glück nur leicht.

Chef erwischt Dieb auf frischer Tat
Dass man die Türen auch nur bei kurzzeitigem Verlassen von Haus oder Wohnung immer verschließen sollte, zeigt der folgende Fall: Leichtes Spiel hatte ein 40-jähriger Dieb, als er gestern (30. September) gegen 17.30 Uhr durch eine unverschlossene Tür das Büro einer Unternehmensberatung in der Panthaleonsmühlengasse betrat. Nur dem Zufall ist es zu verdanken, dass der wegen Diebstahls und Drogendelikten bei der Polizei bekannte Kölner keine leichte Beute machen konnte. Der 45-jährige Chef der Firma hatte kurzzeitig seinen Arbeitsplatz verlassen. Als er in sein Büro zurückkehrte, traf er auf den Dieb, der gerade ein Handy, einen kleinen tragbaren Computer und ein Navigationsgerät aus dem Büro stehlen wollte. Der Unternehmensberater hielt den ungebetenen Gast bis zum Eintreffen der Polizei fest.

Es wird beabsichtigt, den Dieb, der gegenüber der Polizei keine Angaben zu dem Sachverhalt machen will, heute dem Haftrichter vorzuführen. Die Polizei rät: Verschließen Sie immer die Türen, auch bei nur kurzeitigem Verlassen des Raumes – In Türen mit Glasfüllung niemals den Schlüssel innen stecken lassen

[nh; Quelle: ots]