Während eines Familienstreits in der Nacht zum Donerstag (29.12.05) hatte in Köln-Mülheim ein 51-jähriger Mann seine Ehefrau und das gemeinsame Kind mit einer Schusswaffe bedroht und versucht, sich selbst zu erschießen. Zivilbeamten gelang es, den Täter im Treppenhaus zu überwältigen. Mit dem Rettungswagen wurde der Mann in eine Klinik eingeliefert und notoperiert. Mittlerweile ist er außer Lebensgefahr.
Die weiteren Ermittlungen zu den Tatumständen haben ergeben, dass der 51-Jährige offenbar auch auf seine Ehefrau geschossen hat. Gegen ihn wird nun wegen versuchten Totschlags ermittelt, ein Haftbefehl wurde beantragt.
Anwohner hatten gegen 01.00 Uhr laute Hilferufe und einen Schuss aus der Wohnung an der Ulitzkastraße gehört und die Polizei informiert. Als sich eine Zivilstreife dem Einsatzort näherte, sahen die Beamten auf dem Balkon in der dritten Etage eine laut um Hilfe schreiende Frau und hörten gleichzeitig Schüsse aus der Wohnung.
Noch während die Ordnungshüter sich vorsichtig zu der betreffenden Wohnung vortasteten, kam ihnen die Ehefrau (41) im Treppenhaus entgegen. Kurz nachdem diese Schutz in einer Nachbarwohnung gefunden hatte, kam auch das zweijährige Kind verfolgt von seinem Vater die Treppe hinunter gelaufen. Bevor die Beamten dieses erreichen konnten, hatte der 51-Jährige die Kleine gepackt und richtete nun den Revolver
abwechselnd gegen die Tochter und die Polizisten. Beruhigendes Zureden half nichts – der Mann wollte die Waffe nicht niederlegen. Schließlich gelang es einem Beamten, dem Täter die Schusswaffe aus der Hand zu schlagen und zu überwältigen. Hierbei löste sich ein
Schuss, der jedoch niemanden verletzte. Bei der Festnahme wurde an der Schläfe des Täters eine Schusswunde festgestellt, die durch den Notarzt erstversorgt wurde.
Eine Mordkommission des Kriminalkommissariats 11 hatte noch in der Nacht die Ermittlungen aufgenommen. Nach derzeitigem Erkenntnisstand war es bereits in der Vergangenheit
zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Eheleuten gekommen. Im Verlauf des letzten Streits in der Nacht hat der Familienvater dann zur Waffe gegriffen und sich selbst zwei Kopfschüsse zugefügt.
Text: Björn Troll für Report-K.de / Kölns Internetzeitung
