Mit der zeitgleichen Durchsuchung von insgesamt sieben Wohnungen hat die Polizei am Mittwochmorgen (08.10.2008) einen Rauschgifthändlerring in Köln zerschlagen. Die Ermittler stellten insgesamt ein halbes Kilogramm Marihuana, ca. 100 Gramm Amphetamine, mehr als 43.000 Euro Bargeld, zwei Laptops und eine scharfe Pistole mit 160 Schuss Munition sicher. Bei einem der Händler fanden die Beamten im Wohnzimmerschrank eine Tigerpython.

Die Durchsuchungsaktion ist der Abschluss eines seit Mai 2008 laufenden Verfahrens wegen bandenmäßigen Rauschgifthandels. Den beiden Haupttätern (32, 25) wird vorgeworfen, fortgesetzt mit Marihuana und Amphetaminen im Wert von mehr als 60.000 Euro gehandelt zu haben. "Wir gehen davon aus, dass das aus Italien stammende Bruderpaar Marihuana im zweistelligen Kilobereich verkauft hat", so der Leiter der Ermittlungsgruppe des Kriminalkommissariats 26. Für ihren Handel haben sie sich so genannter "Bunkerhalter" bedient, bei denen der Stoff gelagert war und die auch Verkäufe durchführten.
Gegen 7 Uhr vollstreckten die Kriminalbeamten die Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der Tatverdächtigen in Vingst, Kalk, Buchforst und Mülheim. Womit Fahnder bei ihrer Arbeit alles rechnen müssen, zeigte sich in dem Objekt in Mülheim. Die Beamten staunten nicht schlecht, als sie in der Wohnzimmervitrine eines der Unterhändler eine fast drei Meter lange Würgeschlange fanden. Da dies keine artgerechte Haltung für eine Riesenschlange ist, zog die Stadt Köln das Tier ein.

Der 32-jährige Haupttäter, der bereits einschlägig polizeilich in Erscheinung getreten ist und auch Besitzer der Waffe war, wurde vorläufig festgenommen. Er soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Sein 25-jähriger Bruder befindet sich zur Zeit in Italien. Gegen ihn soll ein Haftbefehl erwirkt werden. Die anderen Tatverdächtigen wurden nach ihren Vernehmungen entlassen. Alle erwartet ein Strafverfahren wegen des Handelns mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.

[ots]