Sozialkritik und die Suche nach einer neuen Formensprache
Die "Progressiven" thematisierten in ihren Werke offen sozialkritisch die Zustände zur Zeit der Weimarer Republik und die Vereinnahmung des Menschen durch den Kapitalismus. In ihrer künstlerischen Technik versuchten sie, wie aus den Schriften der Gruppe hervorgeht, eine Beziehung zwischen Kunstwerk und Betrachter zu erzeugen, die eine aktive Auseinandersetzung mit dem Dargestellten zur Folge hat.

Der Beitrag der Kölner Gruppe, stellte Kuratorin Lynette Roth hervor, sei "einer der Wichtigsten nicht nur der Weimarer Republik, sondern einer der Wichtigsten der ganzen Moderne". Und auch Museumsdirektor Kasper König betrachtet die Ausstellung als "perspektivisch für das Haus extrem wichtig". Denn neben der lokalen Verwurzelung der Künstlergruppe in der Domstadt, sei ihr Verdienst für die Entwicklung einer Formensprache der Moderne zu betonen. In diesem Zusammenhang sieht König insbesondere den Grafiker Gerd Arntz als Wegbereiter dessen, "was man heute als ’Logo’ bezeichnet".
Die Exponate der Ausstellung umfassen Arbeiten in Öl, aber auch Holz- und Linolschnitt, Bleistiftzeichnungen und Radierungen. Auch eine Auswahl an Dokumenten und Originalausgaben der "a bis z", einer programmatischen Zeitschrift der "Kölner Progressiven", sind zu betrachten.

Symposium am 04. und 05.04.2008
Zur Ausstellung "köln progressiv 1920-33" veranstaltet das Museum Ludwig ein Symposium, das der Verbindung von Form und Gesellschaft in der Kunst der Zwanziger und Dreißiger Jahre in Europa nachgeht. Das Symposium will die Kölner Progressiven in den Kontext der künstlerischen Moderne einordnen und damit auch der Vorstellung entgegentreten, es handele sich um eine rein lokale Künstlervereinigung.
Der Eintritt zu den Vorträgen im Museum Ludwig ist frei.

— — —

INFOBOX
köln progressiv 1920-33 – seiwert-hoerle-arntz
15. März – 15. Juni 2008 im Museum Ludwig
Öffnungszeiten:
Di – So (inkl. Feiertage): 10 – 18 Uhr
Jeden 1. Freitag im Monat: 10 – 22 Uhr
Am Ostermontag, 24.03.2008, hat das Museum geöffnet.

Symposium
04. April – 05. April 2008
Veranstaltungsort: Vortragssaal im Museum Ludwig
Weitere Informationen im Internet unter
www.museum-ludwig.de

Fabian Sieg für report-k.de / Kölns Internetzeitung