Zugleich äußerte Parteisprecher Michael Barck gegenüber report-k Unverständnis über die deutsche Berichterstattung zu Wikileaks: „Eigentlich sollten Journalisten doch nicht den investigativen Ast selber absägen, auf dem sie alle sitzen.“
Was an den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Julian Assange dran ist, mochte Barck nicht bewerten: „Das kann ich aus der Entfernung nicht. Ich persönlich habe allerdings ein gesundes Misstrauen, was diesen Teil der Geschichte anbetrifft.“
Was die deutschen Medien allerdings gegen Wikileaks vorgebracht hätten, sei absolut unverständlich. „Ausgangspunkt aller journalistischen Arbeit sind Informationen, die Eingeweihte weitergeben.“ Ohne Informanten, modern Whistleblower, gäbe es überhaupt keine Enthüllungsgeschichten – also keine journalistische Kontrolle der Mächtigen. Deshalb müssten nach Barcks Meinung gerade Journalisten Wikileaks dankbar sein. „Wikileaks arbeitet ja problemlos zusammen mit Journalisten vom Guardian oder auch vom Spiegel.“ Zudem hätten gerade die schärfsten Kritiker in der Medienlandschaft zum Teil vor Kurzem erst selbst eigene Journalistenteams für die investigative Recherche gegründet.
Auf die Frage danach, wie groß er den Unterstützerkreis für Assange in Köln einschätze, blieb Barck allgemein: „Würden wir eine Demonstration organisieren, kämen sicherlich mehr als nur 50 Teilnehmer.“ Barck verwies auf die Petition im Internet, der sich innerhalb weniger Stunden viele zehntausend Usern weltweit anegschlossen hätten.

dn