Darum werden Blätter bunt
Von grün über gelb, ocker, rot bis braun: der Herbst färbt die Blätter der Bäume. Wie kommt diese Farbenpracht zustande? Die grüne Farbe der Blätter wird durch das Zusammenspiel verschiedener Blattfarbstoffe verursacht. Im Sommer werden die gelben bis rötlichen Farbstoffe wie Carotine, Xanthophylle und Anthocyane durch das grüne Chlorophyll überlagert. Im Herbst wird das Chlorophyll in den Blättern abgebaut, die Bestandteile wandern in die Äste und den Stamm, wo sie gespeichert werden.

Die gelb-roten Farbstoffe bleiben zurück und geben den Blättern ihre Farbe. Doch damit nicht genug: In den absterbenden Blättern werden durch chemische Umwandlungsprozesse verstärkt Anthocyane gebildet, die den Zellsaft sogar tiefrot färben können. Zusammen mit den noch grünen Blättern und den vielen Übergängen zwischen gelb und rot bietet sich dem Auge im herbstlichen Wald ein buntes Farbenspiel. Niedrige Nacht- und hohe Tagestemperaturen bei intensiver Einstrahlung führen zur Farbenpracht, die in Nordamerika und Kanada den Indian Summer mit der Gelbfärbung der Ahorne und Pappeln einläuten. Kürzere Tage und geringere Temperaturen führen in den Gehölzen zur Umwandlung von Stärke in Zucker. Dadurch wird die Frosthärte erhöht. Dieser Prozess wird durch kurze Trockenperioden verstärkt. Vor allem die Tageslänge ist als äußerer Faktor für den Blattfall wichtig. Weitere bedeutsame Auslöser sind Feuchtigkeit und Kälte. Starke Trockenheit kann den Fall der Blätter um mehrere Wochen vorverlegen.

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Keine Frostbeulen für Dahlien
Noch blühen sie prächtig im Garten, die verschiedenen Dahlien. Sie und andere Knollengewächse, wie Gladiolen, Knollenbegonien und Canna, dürfen nicht im Freiland überwintern, weil sie sehr frostempfindlich sind, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Nach dem Verblühen und vor den ersten Nachtfrösten werden die Pflanzen auf 10 bis 15 Zentimeter über der Erde zurück geschnitten und vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden gehoben. Knollenbegonien lässt man anschließend in einem kühlen Raum vorsichtig abtrocknen. Nach etwa vier Wochen werden die Knollen von Stängel, Erde und Wurzeln befreit und über Winter in Torf gelagert.

Dahlien müssen ebenfalls zunächst abtrocknen, wobei man darauf achten muss, dass kein Wasser in den hohlen Stängeln verbleibt, um Fäulnis zu vermeiden. Nach dem Abtrocknen sollten Dahlien dunkel und kühl nebeneinander, nicht aufgestapelt, überwintern. Canna dürfen über Winter nicht eintrocknen. Deshalb werden sie mit Erdballen in Kisten gesetzt. Die Temperatur ist mit 10 bis 15 Grad etwas höher zu halten als bei den anderen Knollengewächsen.

[nh; Foto: BirgitH/www.pixelio.de]