Bis zur Erhöhung der jetzigen Alarmstufe zwei auf Stufe drei fehlten damit lediglich noch drei Zentimeter. Dann würden gefährdete Stellen wie Deiche, Wasserläufe oder Wehre rund um die Uhr überwacht. Die Hochwasserwelle bewege sich damit um acht bis zehn Stunden schneller auf Brandenburg zu als gestern Mittag vorausgesagt wurde, so das Landesumweltamt. Die höchste Alarmstufe vier wird bei Ratzdorf ab einem Wasserstand von 5,90 Metern ausgerufen. Bereits morgen könnte dort diese Pegelhöhe erreicht werden, dann drohen Dämme und Deiche den Wassermassen nicht mehr stand zu halten. Auch am Pegel Eisenhüttenstadt stieg das Wasser von gestern zu heute Morgen mit 49 Zentimetern besonders stark. Im Bereich Frankfurt (Oder) und Kietz wurde ein Anstieg von 27 und 19 Zentimetern gemeldet. Für die Pegel Frankfurt (Oder) und Stützow gilt derzeit die Alarmstufe eins, für Ratzdorf und Eisenhüttenstadt Stufe zwei. Das Hochwassermeldezentrum in Frankfurt (Oder) teilte mit, Evakuierungen seien nicht auszuschließen. Ein Ausmaß der Überflutungen wie beim Jahrhunderthochwasser 1997 erwarten die Experten allerdings nicht."Wir haben 1997 sechs Wochen Höchstwasserstände gehabt. So lange wird es dieses Mal bestimmt nicht dauern", erklärte Landesumweltamtspräsident Matthias Freude.

De Maizière sagt Polen weitere Hochwasser-Hilfe zu
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat seinem polnischen Amtskollegen Jerzy Miller Hilfen bei der Bewältigung des Hochwassers zugesagt. "Deutschland und Polen verbindet seit 1998 ein Abkommen über die gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen und schweren Unglücksfällen. Es war deshalb keine Frage, dass wir den polnischen Nachbarn in der aktuellen Notlage zu Hilfe eilen", erklärte de Maizière. Bereits seit dem 20. Mai befindet sich das Technische Hilfswerk mit verschiedenen Hochleistungspumpen in Polen im Einsatz. "Sollte sich die Hochwasserlage nicht entspannen und weitere Hilfen notwendig machen, werden wir weitere Unterstützungsleistungen prüfen", so de Maizière.


[dts]