Köln, 12.11.2007, 16:25 Uhr > In seiner Sitzung am 8. November 2007 hat der Rat der Stadt Köln einen europaweiten, städtebaulichen und architektonischen Realisierungswettbewerb zur Neugestaltung des Opernquartiers am Offenbachplatz in Köln beschlossen. Damit ist der Startschuss zu einem der bemerkenswertesten städtischen Investitionsvorhaben der letzten Jahre gefallen. In dessen Verlauf sollen das von Wilhelm Riphahn 1957 erstellte, denkmalgeschützte Opernhaus saniert, sowie Schauspielhaus und Operncafé abgerissen und durch Neubauten für Schauspiel, Schauspiel-Studio, Kinder- und Kammeroper, Theaterwerkstätten und ein Produktionszentrum ersetzt werden.

Dazu Kölns Kulturdezernent Prof. Georg Quander: „Die Entscheidung, den Riphahn-Bau des Opernhauses nicht abzureißen, sondern zu bewahren und zu modernisieren, ist zunächst einmal ein Bekenntnis zu der gelungenen Architektur und Ästhetik des Opernhauses. Es ist aus meiner Sicht aber vor allem auch eine kulturpolitische Aussage: Das kulturelle Herz der Stadt schlägt – ganz im Einklang mit der Tradition der europäischen Stadt – mit Opernhaus und Schauspiel im Zentrum. Hierin unterscheidet sich der Kölner Ansatz von anderen Kultur-Neubauprojekten weltweit – von der Elbphilharmonie bis zum Performing Arts Center in Abu Dhabi, die in den Stadtraum nicht derart integriert sind.“

Der Gesamtkomplex, der zu den Straßenseiten hin auch eine öffentliche Nutzung für Gastronomie und Einzelhandel sowie eine Ausstellungsfläche für die theaterwissenschaftliche Sammlung der Kölner Universität vorsieht, umschließt einen umbauten Raum von 355.000 Kubikmetern. Die Baukosten sind auf 230 Millionen Euro begrenzt. Der Grundsatzbeschluss zu dem derzeit größten Theaterprojekt Europas wurde am 25. März 2004 gefasst.

Prof. Quander: „Ich bin sehr glücklich, dass die Mitglieder des Kölner Stadtrates auch in finanziell schwierigen Zeiten sich zu einem so komplexen und aufwändigen Vorhaben wie der Bühnensanierung durchringen konnten, und das in relativ kurzer Zeit und mit einem klaren Fahrplan für die Zeit bis zur Wiedereröffnung der Spielstätten im Jahr 2013. In anderen Städten braucht es hierfür weit länger.“

Darüber hinaus hält der Dezernent die Entscheidung, die für einen modernen Bühnenbetrieb erforderlichen Einrichtungen an einem zentralen innerstädtischen Ort zu konzentrieren, für modellhaft und zukunftsweisend, würden so doch optimierte theaterbetriebliche Abläufe und damit wirtschaftlich sinnvolle und effiziente Lösungen ermöglicht.

Die Auslobung erfolgt als begrenzter Wettbewerb mit 40 Teilnehmern, 25 Teilnehmer werden in einem vorangegangenen Bewerbungsverfahren ermittelt, 15 Teilnehmer vorab namentlich bestimmt. Das Wettbewerbsverfahren ist anonym. Die Wettbewerbskosten belaufen sich auf 2,3 Millionen Euro.

[ag; Quelle: Stadt Köln]