„Sowohl für Jugendliche als auch für deren Eltern sind die Ergebnisse unbedachter und vorschneller Online-Einkäufe oft ernüchternd“, sagten Familienminister Armin Laschet heute  in Düsseldorf. Damit es gar nicht erst soweit kommt, fördert die Landesregierung das Projekt Internet-FinanzFührerschein mit rund 10.000 Euro. Das Projekt soll Jugendliche fit für Internet-Geschäfte machen. Denn versteckte Zusatzkosten, minderwertige Produkte und eine Spamflut sind noch eher die harmlosen Folgen der Shoppingtouren. Schlimmer jedoch sind bezahlte, aber nicht gelieferte Waren, nutzlose Abos mit langfristigen Verpflichtungen oder durch so genanntes Phishing (kriminelles Beschaffen von persönlichen Daten von Internet-Nutzern über gefälschte Web-Seiten) abgeräumte Konten.

Fast 96 Prozent der Jugendlichen sind online
„Beim Internet-FinanzFührerschein lernen Jugendliche, welche Geschäfte sie im Internet abschließen dürfen und wie ihre gesetzlichen Rechte und Pflichten aussehen. Spätestens mit Erreichen der Volljährigkeit und damit der uneingeschränkten Geschäftsfähigkeit sollen junge Menschen über Dinge wie Gütesiegel, Widerrufsrechte, Zahlungsarten und Gewährleistung genau Bescheid wissen“, so der Minister.
Die Zahl der Internetnutzer in der Altersgruppe zwischen 14 und 19 Jahren stieg nach Angaben der ARD/ZDF-Onlinestudie 2007 im Zeitraum von 1997 bis 2007 von 0,3 auf 4,9 Millionen Anwender. Laut dieser Studie sind inzwischen fast 96 Prozent der Jugendlichen online. Gerade junge Menschen sind aber in geschäftlichen Angelegenheiten oft noch unerfahren und deshalb beim Abschluss von Online-Geschäften besonders gefährdet.

Das Projekt Internet-FinanzFührerschein gibt Fachkräften aus dem Bereich Schule und Jugendhilfe gedruckte und bebilderte Materialien an die Hand, um Chancen und Risiken des Onlineshoppings zu thematisieren. Nach sechsmonatiger Entwicklung und ausführlichen Vortests beginnt in diesen Tagen die Praxisphase des Projekts. Bei einer Prüfung, die mit auszufüllenden Bögen der echten Führerscheinprüfung
ähnelt, können die Jugendlichen ihr Wissen unter Beweis stellen. Wer die zulässige Fehlerzahl nicht überschreitet, erhält einen Internet-FinanzFührerschein mit der „Lizenz zum Onlineshoppen“. So will das Projekt nicht nur neue Fachkenntnisse, sondern auch Spaß am Thema Online-Einkauf vermitteln. Die Umsetzung des Projekts erfolgt durch den Verein Schuldnerhilfe Essen e.V. (VSE), der langjährige Erfahrung in der Entwicklung und Durchführung schuldenpräventiver Maßnahmen hat. Die fachliche Begleitung des Projekts liegt bei der eCommerce-Verbindungsstelle Deutschland. Die Materialien können beim VSE ab sofort unter der Telefonnummer 0201/827260 angefordert worden.

[nh; NRW-Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration]