Der Autor stellte im November mit berühmter Verstärkung in Form von Gigi Herr und Walter Bockmeyer sein Buch im Scala Theater in multimedialer Form vor. Dabei handelte es sich keineswegs um eine normale Lesung, nein der Autor sang "Öllener" Lieder und Gigi Herr und Walter Bockmeyer schwangen dabei, einen "Öllener Volkstanz" austragend das Tanzbein und rieben in guter "öllscher " Manier wenig despektierlich die Pobacken aneinander.

Das Buch ist ein Buch für Kölnkenner, die Kultur, Stadtgeschichte, Politik und Eigenheiten der Menschen kennen, die in Köln leben. Für Touristen wird vieles unverständlich bleiben. Aber es ist ein Kaleidoskop und hält den Kölnern gnadenlos den Spiegel vor und das mit einer unglaublichen Heiterkeit und Präzision. Wer über sich selbst lachen kann und jede Platitüde Kölns kennt und dabei exzellenten sprachlichen Wortwitz auf höchster Ebene schätzt, der wird mit diesem Buch glücklich. Köln in der Römerzeit, in der Nazizeit, die Kölner und die Folklore, all das lässt Imgrund in vielen kleinen urkomischen Versatzstücken am Leser vorbeirasen. Da läuft eine Marylou Nikita auf und intoniert "Ölle bliev Ölle", oder das Foto eines Kindes das im Kamellehagel verletzt wurde.

Aber auch für Wirtschaftsinteressierte bietet das Buch einen Ratgeber für Investoren. Für Menschen die sich im Kölner Politikdschungel auskennen, hier auch Klüngel genannt, werden sich heftigst delektieren. Und da man ja bekanntlich von guten Büchern nicht zu viel verraten soll, gibt es hier nur ein Riesenlob und den Klappentext, der aber schon alleine für sich spricht:

"Ölle ist eine Stadt, die keinen Vergleich scheuen muss und sich doch jedem entzieht. Eine Stadt zwischen Umba und Äterä, zwischen Ünnes und Äl, um nicht zu sagen: zwischen Üsseldorf und Ässeling. Wer sich hier auch nur ansatzweise zurechtfinden will, braucht dieses Buch." Denn: "Ohne Öllsch is nur Jemölsch"

Das Buch ist ein Meisterwerk und es sei als Lektüre für Menschen die Ölle gleichermassen lieben wie hassen strengstens angeraten.
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Der Autor Bernd Imgrund
Bernd Imgrund ist gebürtiger Kölner und Jahrgang 1964. Bernd Imgrund ist Journalist und Schreiner. Er schreibt unter anderem für die Kölner StadtRevue, die Kölnische Rundschau und das Geißbockecho. Seine Werke als Buchautor: "Das Skat-Lesebuch", eine Kulturgeschichte (Werkstatt Verlag, 2002); "Korrupt", Roman (Kiepenheuer & Witsch 2002), "Kölner Sammelsurium" (Emons Verlag 2006); "Quinn Kuul", Roman (Haffmans bei Zweitausendeins, 2007).
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Bernd Imgrund
"Ölle – Die Stadt am Niehr"
"Das Leben ist eine krumme, fettige Blutwurst."

Aus der Reihe Flönz Traveltainment
10.000 wertvolle Tipps
1.000 miese Fotos
100 hinrissige Geschichten
10 unaktraktive Rundgänge
1 Reiseführer
emons: Verlag
ISBN: 978-3-89705-530-8
12,80 Euro

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung