Aktualisiert 18.00 Uhr:
CDU-Generalsekretär Gröhe verteidigt Pofalla nach Entschuldigung

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe hat Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) nach dessen Entschuldigung für die verbalen Angriffe auf Euro-Abweichler Wolfgang Bosbach (CDU) verteidigt. "Bosbach hat die Entschuldigung akzeptiert, was ihn ehrt, und die Sache für erledigt erklärt", sagte Gröhe zur Onlineausgabe der "Süddeutschen Zeitung". "Das ist entscheidend, damit sollte man es auch gut sein lassen." Gröhe nahm Pofalla gegen Kritiker in Schutz, die an seiner Eignung für den Posten des Kanzleramtsministers zweifelten. "Es wäre nicht fair, einen Menschen, der sonst eine sehr gute Arbeit leistet, allein an einem solchen Wutausbruch zu messen. Bürgerlichkeit bedeutet nicht, fehlerlos zu sein, sondern vor allem Fehler zu erkennen und zu korrigieren." Pofalla hatte am Rande einer Sitzung vor der Euro-Abstimmung im Bundestag seinen Parteifreund Bosbach wegen dessen ablehnender Haltung zur Erweiterung des Euro-Rettungsschirms EFSF angegriffen. Wie Medien berichteten, ereignete sich der Vorfall nach einem Treffen der NRW-Landesgruppe der Unionsfraktion im Vorfeld der entscheidenden Abstimmung über den EFSF. Pofalla beschimpfte demnach Bosbach unter anderem mit den Worten: "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen". Pofalla war wegen der Äußerungen auch innerhalb der Union in die Kritik geraten.

Aktualisiert 17.05 Uhr:
Bosbach nimmt Entschuldigung Pofallas an

Der CDU-Abgeordnete Wolfgang Bosbach hat die Entschuldigung von Kanzleramtsminister Ronald Pofalla für seinen Wutausbruch angenommen. "Die Sache ist damit für mich endgültig erledigt. Für mich bleiben weder politisch noch persönlich Differenzen zurück", sagte Bosbach der "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe). Der Kanzleramtschef hatte sich zuvor in der "Bild"-Zeitung öffentlich für die beleidigenden Äußerungen gegenüber seinem Parteikollegen Wolfgang Bosbach entschuldigt. Pofalla hatte am Rande einer Sitzung vor der Euro-Abstimmung im Bundestag den CDU-Abgeordneten wegen seiner ablehnenden Haltung zum Euro-Rettungsschirm angegriffen.

"Wolfgang Bosbach und ich haben uns einen Tag nach dem Vorfall am Montagabend der vergangenen Woche ausgesprochen. Ich ärgere mich selbst sehr über das, was vorgefallen ist, und es tut mir außerordentlich leid", erklärte der Unionspolitiker gegenüber dem Blatt. Nach einer Sitzung der CDU-Bundestagsabgeordneten in der Vorwoche soll es zwischen Pofalla und dem Vorsitzenden des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach, zu einer Auseinandersetzung gekommen sein. "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen", soll Pofalla während des Streits unter anderem gesagt haben.

[dts]