Leicht nachvollziehbares und praktisches Konzept gewinnt
Die Gründer von „ergobag“ sind Julian Cazin, Sven-Oliver Pink, Florian Michajlezko und Oliver Steinki. Das Produkt ist bereits ausgereift, marktfähig und ausgeliefert. Nach eigenen Angaben des Unternehmens sind bereits 2.000 Stück ausgeliefert, die Preise liegen bei129-149 Euro und damit im hochpreisigeren Segment. Gedacht ist der „ergobag“ vor allem für Grundschüler. Die Idee ist einfach und überzeugend. Keine schweren und sperrigen Schulranzen mehr zu produzieren, sondern auf Ergonomie und Lastverteilung zu achten. Als Vorbild haben sich die Gründer Wanderrucksäcke genommen und die Last vom Rücken auf das stabilere Becken verteilt. Großen Wert hat man auch auf Funktionalität und Stauraum gelegt und dass trotz Rucksack, die Hefte nicht zerknicken und es wegen Eselsohren Punktabzug bei peniblen Lehrern gibt. 10.000 Euro reicher verließen die Gründer von „ergobag“ die Wolkenburg, in der gestern die Prämierung der dritten und damit letzten Stufe des diesjährigen Wettbewerbs stattfand. Der 14. NUK Businessplanwettbewerb startet dann im November diesen Jahres.

Solargroßkraftwerke aus Köln für die Wüsten der Welt
Auf Platz 2 konnte sich ein Team aus Düsseldorf etablieren, die im Bereich Krebsforschung aus dem Cluster BioTech/Life Science eine neue Screening Methode für Prostatakrebs entwickelt haben und nun zur Marktreife führen wollen. Es ist das Team „Epivios“. Auf Platz drei landete das Kölner Start up „protarget AG“. Auch diese Gründer sind schon sehr weit und eigentlich über die Gründungsphase schon hinaus. Die „protarget AG“ will Großkraftwerke auf Solarbasis in Wüstenregionen bauen und hat schon ein konkretes Projekt in der Pipeline. In Südafrika soll am Rande der Kalahari Wüste ein 1 Megawatt Kraftwerk entstehen, dass eine kleine Ortschaft mit Energie versorgt. Das Besondere an der „protarget AG“ sei, so die Gründer, dass es ihnen gelungen sei die Kosten um 50 Prozent zu senken und die Bauzeit zu verkürzen, in dem sie modulare Systeme entwickelt und industrielle Standards nutzten. Einer aus dem Team John Mitchell sprach dann auch dem NUK-Wettbewerb ein großes Lob aus: „Ich bin sehr sehr traurig, dass es in meinem eigenen Land nicht einen solchen Wettbewerb gibt, es ist fantastisch wie wir hier unterstützt wurden.“

Online und Web2.0 Einreichungen an der Spitze – können aber nicht mehr überzeugen
An der dritten Stufe des Wettbewerbs hatten 192 Gründer in 86 Teams teilgenommen, von denen sich die Nominees gestern Abend alle sehr professionell präsentierten. Eingebunden wurde die Prämierung in Fachgespräche mit Coaches oder Bankern. Beim NUK-Businessplanwettbewerb ist nach wie vor die Region Rheinland sehr stark vertreten, wobei Köln mit 38 Prozent der Teams den Löwenanteil hält. Aus NRW waren 13 Prozent , 14 Prozent aus dem gesamten Bundesgebiet, 16 Prozent aus Aachen, nur sechs Prozent aus Bonn und 13 Prozent aus Düsseldorf. Von der individuell gestaltbaren Fließe, viele IT-Lösungen, wie Medienproduktionssysteme oder 3-D-Scanner waren vertreten. Insgesamt wurde 240 Geschäftsideen eingereicht, wobei Online/Web 2.0 mit 26 Prozent die Spitze halten kann, gefolgt von Handel/Innovative Produkte mit 22 und IT/Multimedia mit 10 Prozent folgen. Eine Neuerung will man in 2010 noch einführen. Die Teams die sich beteiligt haben sollen in Zukunft zwischen Wettbewerb und erfolgreichem Einstieg in das NUK Alumni Netzwerk in den Genuss eines Mentoring-Programmes kommen.

Der nächste Wettbewerbsaufruf für den 14. NUK-Businessplanwettbewerb soll im November 2010 erfolgen.

[ag]