Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert „Lokalen Aktionsplan“ des NS-Dokumentationszentrums
Köln, 11.10.2007, 11:00 Uhr > Das Bundesprogramm „Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ stellt 100.000 Euro zur Förderung des „Lokalen Aktionsplans“ für die Stadt Köln zur Verfügung. Das Bundesministerium hat das vom NS-Dokumentationszentrum erarbeitete Projekt gegen den Rechtsextremismus als eines von 90 aus 216 Bewerbungen ausgewählt, davon 60 im Osten und 30 im Westen der Republik. In Nordrhein-Westfalen erhielten vier Kommunen den Zuschlag. Das Ministerium hat die Finanzierung des Lokalen Aktionsplans zunächst für ein Jahr mit der Option auf eine Verlängerung für zwei weitere Jahre bewilligt.

Das Programm soll die Entwicklung von zielgerichteten Präventionsstrategien zur wirksamen Begegnung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus fördern. Dabei geht es vor allem um die Stärkung der Zivilgesellschaft und die Vermittlung von Werten wie Toleranz und Demokratie im Rahmen von bildungspolitischer Arbeit.

Der „Lokale Aktionsplan“ setzt sich aus drei Komponenten zusammen:

Projekte für Acht- bis Zwölfjährige Kinder
In diesem Alter befinden sich Kinder in einer sensiblen Phase der moralischen Entwick-lung. Mehrere Projekte sollen ihnen helfen, rassistische, diskriminierende und die Men-schenwürde verachtende Handlungen und Äußerungen zu erkennen und ihnen zu begegnen. Dazu sollen von den Projektpartnern geeignete Materialen und Methoden ent-wickelt und verbreitet werden, zum Beispiel Arbeitshefte und Spiele. Hinzukommen Fortbildungen für Lehrer und Erzieher, Workshops, Theaterprojekte und Ähnliches in Grund- und weiterführenden Schulen sowie Kindertageseinrichtungen.

Projekt „Ehrenfeld im Nationalsozialismus“
Das NS-Dokumentationszentrum ruft die gesamte Bevölkerung des Stadtteils Ehrenfeld auf, die NS-Zeit zu erforschen. Quellen können die eigene Erinnerung, die Familie, das Wohnhaus, das Geschäft, die Schule, das Krankenhaus, die Polizeistation, die Kirchengemeinde, der Kleingartenverein usw. sein. Die Ergebnisse werden in einer Ausstellung oder in der entsprechenden Form präsentiert. Designer, Kunststudenten, Dokumentarfilmer etc, sind gebeten, diese mit zu gestalten.

Schaffung eines „Netzwerk gegen Rechts“
Der Zusammenschluss soll Synergie-Effekte durch Bündelung, Koordination und Information schaffen und dabei helfen, Einzelaktionen in ein effektives Gesamtkonzept ein-zubinden und somit deren Wirksamkeit zu steigern.

Die Realisierung des Programms beginnt noch in diesem Jahr. Gemeinnützige, nicht-staatliche Organisationen, die zu den drei Komponenten des Lokalen Aktionsplans Ideen haben, können bis zum 20. Oktober 2007 Anträge beim NS-Dokumentationszentrum als Lokaler Koordinierungsstelle einreichen, falls sie ein Projekt noch in diesem Jahr verwirklichen wollen. Ansonsten ist am 31. Dezember 2007 Anmeldeschluss für An-träge. Ein speziell für diesen Zweck gebildeter Begleitausschuss berät über die Vorschläge und kontrolliert die Verteilung der Gelder.

Weitere Informationen zum Bundesprogramm finden Sie unter:
http://www.vielfalt-tut-gut.de

[ag; Quelle: NSDOK]