Fritz Bilz, stv. Vorsitzender des Vereins EL-DE-Haus, Dr. Werner Jung, Direktor des NS-Dokumentationszentrums, Franz-Josef Schäfer, Vorstandsmitglied Sparkasse KölnBonn und Gürsan Acar, Geschäftsführer von tonwelt.professional media GmbH. (v.l.nr.) .

Über ein Jahr dauerte die wissenschaftliche Aufarbeitung des Stoffes. Dann gab es noch einmal vier Wochen intensiver Produktion und Umsetzung mit dem Unternehmen tonwelt. Deren Geschäftsführer Gürsan Acar beschreibt, dass man sich besonders viel Mühe gegeben habe, auch auf Blickrichtung und das Besuchsverhalten der Museumsbesucher in der Ausgestaltung der Texte einzugehen. Drei Mal sei man den ganzen Weg abgangen und habe die Audioführung optimiert. Herausgekommen ist eine beeindruckende Führung die jedem Besucher an jedem Ort des Museums die Möglichkeit gibt Themen zu vertiefen, oder die gesamte Führung zu machen und dabei viel über die jüngere deutsche und Kölner Geschichte viel zu lernen.

Themen können individuell vertieft werden
Zur Orientierung dient ein Nummerierungssystem in der Ausstellung. Sieht man eine Nummer gibt man diese bequem, in sein MP-3-Player ähnliches Gerät ein, und drückt auf die grüne Pfeiltaste Play. Dies ist so simpel, intuitiv und bequem gestaltet, dass es auch für Techniklaien kein Problem sein dürfte mit dem Gerät klar zu kommen. Für Museumsdirektor Dr. Werner Jung sind die kleinen Audiogeräte ein Segen. Das EL-DE-Haus und das NS-Dokumentationszentrum hat in den letzten Jahren einen regelrechten Besucherboom erlebt. 36.000 Besucher im Jahr besuchen das Museum mittlerweile, 2004 waren es noch 22.000. Natürlich spielen die Schulklassen noch eine der wichtigsten Besuchergruppen, aber auch viele Individualbesucher kommen. Hier behalf man sich bisher mit kleinen Flyern, die die Vielfalt der Ausstellung und Information nicht abbilden konnten, die vermittelt werden.

Viele Besucher aus dem Ausland
Einen stetigen Anstieg verzeichnet das Museum auch bei Besuchern aus dem Ausland. Gerade viele Briten kommen zum Beispiel zur Weihnachtszeit zu den Kölner Weihnachtsmärkten und viele besuchen auch das NS-Dokumentationszentrum, weil es in internationalen Stadtführern angegeben ist und beschrieben wird. Gerade für diese Besuchergruppe hatte man überhaupt kein richtiges Informationsangebot (außer kleinen Zetteln). Doppelt problematisch, da die ständige Ausstellung nur in Deutsch beschrieben ist. Durch die Audioführungen in den Sprachen Englisch, Spanisch, Französisch hat man jetzt endlich die Möglichkeit auch hier verschieden tiefe Informationsebenen anzubieten. Die polnische und russische Fassung sind besonders wichtig, da im EL-DE Haus auch viele Zwangsarbeiter des NS-Regimes inhaftiert waren.

Gefördert wurde das Projekt von der Sparkasse KölnBonn, die dem Förderverein die stolze Summe von 40.000 Euro zur Realisierung des Projektes zur Verfügung stellte. Auch der Förderverein selbst, steuerte noch einen kleineren Betrag bei.

Die Audioführung ist in der Qualität hervorragend gelungen, die Sprecher transportieren die Information seriös und informativ. Besonders die persönlichen Schicksale, die zu den Inschriften in den Zellen der Gedenkstätte berichtet werden, lassen eine sehr leise und nachdenklich werden. Auch Originaltöne werden eingeblendet, in den fremdsprachigen Versionen wird die Originalrede des Kölner NS-Gauleiters simultan übersetzt. Die Audioführungen der Gedenkstätte EL-DE Haus und dem NS-Dokumentationszentrum sind eine gute Möglichkeit sich individuell und intensiv mit der jüngsten Kölner und deutschen Geschichte auseinanderzusetzen. Dieses Haus ist ein Juwel in der Kölner Museenlandschaft.

NS-Dokumentationszentrum
Appellhofplatz 23-25
Köln Innenstadt
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For English-Readers: Listen and Learn

What should be standard equipment in such a museum is now finally reality in the NS documentation centre in Cologne. Visitors to the centre and to the memorial EL-DE house, which was used as a prison during the NS regime, can now participate in an audio tour of the museum for only 2 Euros.

The appliance, which is similar to an MP-3-player, is easy to use and can be set to any of the following languages – German, English, Spanish, French, Polish and Russian. The visitor can decide whether he wants to look at the whole exhibition or acquire extensive knowledge on certain topics of his choice. A special numbering system has been developed, thereby enabling visitors to receive further information from anywhere in the museum.

The audio system is a godsend to Dr. Werner Jung, the director of the museum. The number of visitors to the museum and the memorial has boomed. Last year 36.000 people visited the museum, in contrast to 22.000 in 2004. Although the majority of visitors are school classes, many individuals also visit the museum. In the past visitors were given small pamphlets, which could not do justice to the vast amount of information and the large variety of exhibits.

The number of foreigners visiting the museum has also increased. Many of the visitors from Great Britain, who come to the Christmas markets during December also visit the NS documentation centre because it is recommended and described in tourist guides.  It was particularly difficult to offer this sector adequate information as the main exhibition is described in German only.  As the audio tour is now available in English, Spanish and French it is now possible to offer these visitors extensive information. The Polish and Russian versions are especially important because many war labourers were confined here.

The project was supported by the Sparkasse KölnBonn.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung
Translation by Suzanne Wood / report-k.de Kölns Internetzeitung