„Eine ‚Kultur des Hinsehens und Handelns’ ist wichtig im Kampf gegen Kriminalität und für das Zusammenleben“, sagte Innenminister Dr. Ingo Wolf heute (06. Juni) in Düsseldorf bei der Verleihung der Preises für Zivilcourage. „Jeder, der hinsieht, muss auch handeln“, betonte der Minister. Wer anderen Menschen in einer Notlage nicht selbst helfen kann, sollte zumindest die Polizei informieren oder auch andere Personen zur Hilfe heranziehen. „Es gehört Mut dazu, anderen zu helfen, weil man selbst angegriffen oder verletzt werden könnte“, stellte Wolf fest. Dennoch sei Tollkühnheit hier fehl am Platz. Riskantes Einschreiten bei Tätern mit Schusswaffe zum Beispiel erhöhe die Gefahr für das Opfer und den Helfer. Acht Bürgerinnen und Bürger ehrte Innenminister Dr. Ingo Wolf für ihr couragiertes und selbstloses Handeln in Notsituationen.

Zivilcourage zeigten auch die Kölner Preisträger Jakob Mferi (47 Jahre) und Sebastian Funk (24 Jahre): Sie befanden sich in einer Straßenbahn, als es passierte: Zwei junge Männer randalierten und pöbelten dabei eine ältere Frau an. Der 47-jährige Zeuge eilte der Frau zur Hilfe. Unvermittelt schlugen die Täter ihm in das Gesicht und fügten ihm mit einer Bierflasche eine Platzwunde am Hinterkopf zu. Der 24- Jährige wollte ebenfalls helfen und wurde auch niedergeschlagen. Die Zeugen konnten weitere Übergriffe auf die Seniorin verhindern und wurden selbst  schwer verletzt. Die Täter konnten durch ihre Hilfe festgenommen werden.

Die Polizeibehörden des Landes Nordrhein-Westfalen hatten dem Innenminister 45 Menschen vorgeschlagen, die sich an dem Motto „Hinsehen und Handeln“ orientierten und in einer gefährlichen Situation besonders besonnen und engagiert verhalten hatten. Eine Jury mit Vertretern des Innenministeriums, des Landeskriminalamtes, des Justizministeriums, der Staatskanzlei und des Weißen Rings wählte die Preisträger aus.

[nh]