475.000 Studierende in NRW – auch Absolventenzahl erreicht Rekordmarke
Der Trend steigender Studienanfängerzahlen an den nordrhein-westfälischen Hochschulen setzt sich fort: Zum aktuellen Wintersemester erwarten die Hochschulen einen Anstieg der Erstsemester um 7,7 Prozent. Bereits im vergangenen Wintersemester war die Studienanfängerzahl um 5,8 Prozent gestiegen. Die Zahl der Studienanfänger in diesem Wintersemester wird damit voraussichtlich erstmals die 70.000er Marke überschreiten. Insgesamt sind an den 60 Hochschulen in Nordrhein- Westfalen 475.000 Studierenden eingeschrieben. Diese Zahlen gab Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart anlässlich des heutigen Semesterstarts an den Universitäten in Düsseldorf bekannt.

Auch für das gesamte Studienjahr 2008 – also Sommer- plus Wintersemester – ist laut Hochschulprognosen mit einem Rekordhoch zu rechnen. Insgesamt 83.000 Erstsemester bedeuten ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 5700 oder 7,4 Prozent. Pinkwart wertete die Zahlen als Ausweis der Attraktivität eines Studiums in Nordrhein-Westfalen: „Angesichts dieser Entwicklung sind all jene blamiert, die einen Rückgang der Studienanfängerzahlen wegen der Studienbeiträge prophezeit haben.“ Die Zahl der Studierenden, die ihr Studium erfolgreich abschließen, steigt ebenfalls weiterhin. Dank eines Anstiegs um 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erklimmt die Absolventenzahl mit 63.400 ein neues Allzeithoch.

Kontroverse entbrannt
Um diese zahlen ist eine Kontroverse entbrannt. der SPD-Fraktionspolitiker im NRW-Landtag, lKarl Schultheiß erklärt etwa in einer Stellungnahme: Zwar habe Minister Pinkwart aus Fehlern gelernt und die von ihm präsentierten Zahlen zum Semesterstart nur als Zwischenmeldung bezeichnet, dabei allerdings nicht erwähnt, dass er "seine Zwischenmeldung" zur Steigerungsrate der Studienanfänger im vergangenen Jahr von 7,6 Prozent auf 3,8 Prozent um fast die Hälfte nach unten korrigieren musste. "Das verspricht nichts Gutes für seine jetzt vorgestellten Zahlen, die ohnehin schon schlecht genug sind. 2005 gab es bei 104.000 Studienberechtigten in NRW rund 81.000 Anfänger. Heute sollen es rund 83.000 bei 116.000 Studienberechtigten sein. Das heißt doch im Klartext: Obwohl 12.000 junge Leute mehr als 2005 studieren könnten, tun es nur 2.000. Ein mageres Ergebnis", erklärte Schultheis.

Darauf reagiert das NRW-NBildungsministerium: „Die SPD hat immer noch nicht verstanden, mit Zahlen seriös umzugehen. Die amtliche Hochschulstatistik weist für das vergangene Wintersemester
einen Anstieg der Studienanfängerzahl um 5,8 Prozent (und nicht um 3,8 Prozent) aus – wie von Minister Pinkwart heute Oktober 2008) in der Pressekonferenz dargelegt und für jeden im Internet einsehbar.

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Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen auf hohem Niveau stabil
„Das Hoch auf dem nordrhein-westfälischen Ausbildungsmarkt hält weiter an. Die Betriebe investieren weiter in Ausbildung und in ihre eigene Zukunft und beugen somit dem Fachkräftemangel vor. Eine fundierte Berufsausbildung ist ein Wert für den jungen Menschen und für den ausbildenden Betrieb, der nicht entwertet werden kann“, sagte heute der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef
Laumann.

„Die Zahl der unversorgten Bewerber von 4.447 war noch nie so niedrig wie in diesem Jahr“, so Laumann weiter. „Noch vor zwei Jahren waren am Ende des Ausbildungsjahres über 10.000 junge Menschen auf der
Suche nach einem Ausbildungsplatz. Im Gegensatz dazu können wir heute rund 10.000 zusätzliche Ausbildungsstellen mehr verzeichnen. Dies ist ein Verdienst der nordrhein-westfälischen Unternehmen, vor
allem kleiner und mittelständischer Betriebe“, freute sich Laumann. Die Partner im Ausbildungskonsens Nordrhein-Westfalen werden nun im Rahmen der Nachvermittelung den 4.447 unversorgten Jugendlichen passgenaue Alternativen anbieten. „Es stehen noch über 3.400 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung. Zusätzlich bietet die Bundesagentur für Arbeit betriebliche Langzeitpraktika oder außerbetriebliche Ausbildungen an. Auch für die 2.835 Altbewerber, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, gibt es mit dem Ausbildungsbonus des Bundes noch gute Chancen“, so Laumann weiter. Mit dem Ausbildungsbonus werden Unternehmen gefördert, die einen zusätzlichen Ausbildungsplatz für diese jungen Bewerber bereitstellen.

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START-Messe vom 17. bis 18. Oktober 2008 in Essen
Die STARTERCENTER NRW präsentieren sich auf der Gründermesse unter dem Motto „Wir machen Gründer groß“:
Vom 17. bis 18. Oktober ist die START-Messe in Essen wieder die zentrale Informations- und Kontaktbörse für Gründerinnen und Gründer sowie junge Unternehmen. Die STARTERCENTER NRW präsentieren zum zweiten Mal ihr breites Spektrum an Dienstleistungen rund um den Bereich der Existenzgründung. Vorgestellt wird auch die neue Kampagne „Wir machen Gründer groß“, mit der das Wirtschaftsministerium noch mehr Menschen für das Thema Selbstständigkeit begeistern und die
Bekanntheit der STARTERCENTER NRW steigern möchte.

Am Stand der STARTERCENTER NRW besteht darüber hinaus die Möglichkeit, sich durch ehemalige Unternehmer und Führungskräfte des Go! Senior Coaching Netzwerkes beraten zu lassen. Sie bringen das
mit, was vielen angehenden und jungen Unternehmen fehlt: jahrelange Erfahrung im Geschäft. Außerdem können Existenzgründer auf dem Messestand einen spielerischen Einblick in das Thema Gründen erhalten.
Die Wirtschaftsjunioren NRW bieten stündlich ein kostenloses Schnupper-Planspiel an. Bei diesem kann man erfahren, wie ein Unternehmen gegründet wird und was dabei zu beachten ist. Ein umfassendes, kostenfreies Vortrags- und Seminarprogramm ergänzt das Beratungsangebot an den Messeständen. Die START 2008 erwartet in diesem Jahr mehr als 200 Aussteller, die in den Hallen 11 und 12 des Essener Messegeländes ihre Produkte und Dienstleistungen rund um die berufliche Selbstständigkeit vorstellen. Die Tageskarte für die START-Messe kostet 15 Euro, Inhaber der STARTCard oder eines Gutscheines aus der Online-Anmeldung zahlen zehn Euro. Weitere Informationen zur den STARTERCENTER NRW und zu den Angeboten der START-Messe gibt es unter
www.startercenter.nrw.de und www.start-messe.de.

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Integration von älteren Migranten vorantreiben
Die Städte wollen die Integration und Teilhabe von und Migranten verbessern, um ihnen ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu ermöglichen. Dazu müssten die Angebote zielgerichtet ausgestaltet und vernetzt werden, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Dr. Stephan Articus, heute in Berlin zum Auftakt der Tagung „Den demographischen Wandel gestalten: Ältere Menschen mit Migrationshintergrund als Handlungsfeld für Kommunen“. Die Tagung wird veranstaltet vom Deutschen Städtetag gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung. Im Rahmen des Nationalen Integrationsplans 2007 hat sich der Deutsche Städtetag verpflichtet, die kommunalen Integrationsprozesse weiter zu fördern und zu stärken. „In vielen Städten gibt es bereits spezifische Angebote für ältere Migrantinnen und Migranten, beispielsweise im Bereich der Pflege,
Möglichkeiten zur interkulturellen Begegnung oder dem gemeinschaftlichem Wohnen. Angesichts der demographischen Entwicklung und der steigenden Zahl von älteren Migranten geht es darum, passgenaue
Konzepte zu entwickeln, damit die Menschen mit Migrationshintergrund auch im Alter am gesellschaftlichen und sozialen Leben teilhaben können“,sagte Articus: „Denn im Jahr 2006 lebten bereits 1,8 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, die älter als 60 Jahre sind.“

[nh]