Alevitischer Religionsunterricht an der GGS Merianstraße
Zum Schuljahresbeginn 2008/09 hat das Land Nordrhein-Westfalen unter anderem in in der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Merianstraße in Köln alevitischen Religionsunterricht gestartet. Den Unterricht erteilen Lehrkräfte alevitischen Glaubens, die bereits im Schuldienst tätig sind. Das Alevitentum ist innerhalb des Islam ein eigenständiges Bekenntnis. Eine staatliche Lehrplankommission hat im vergangenen Jahr einen Lehrplan für die Klassen 1 bis 4 erarbeitet. Die Kommission setzte sich aus muslimischen und christlichen Lehrkräften zusammen, Mitglieder des alevitischen Dachverbandes nahmen beratend teil. Der Lehrplan ist nach den gleichen Grundsätzen aufgebaut, die auch für die Lehrwerke
des evangelischen, katholischen und jüdischen Religionsunterrichts gelten.

So wird den Schülern u. a. vermittelt, andere Religionen zu akzeptieren, mit Angehörigen anderer Glaubensbekenntnisse ins Gespräch zu kommen und ihnen Respekt entgegenzubringen. Das Land Nordrhein-Westfalen, das in dieser Frage eng mit Hessen, Bayern und Baden-Württemberg zusammengearbeitet hat, stützt sich bei der Zulassung des alevitischen Religionsunterrichts auf zwei wissenschaftliche Gutachten. Demnach ist die Alevitische Gemeinde Deutschlands aus islamwissenschaftlicher und staatskirchenrechtlicher Sicht eine Religionsgemeinschaft.

Genaue Angaben über die Zahl alevitischer Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen gibt es derzeit nicht. Die Schulstatistik wird demnächst so geändert, dass auch Daten zu diesem Glaubensbekenntnis erhoben werden.

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Minister Armin Laschet: "KOMM-IN NRW ist der Motor innovativer Integrationsarbeit"
„KOMM-IN NRW kommt an. Das zeigt das große Interesse der Kommunen am Landesprogramm zur innovativen Integrationsarbeit in den Kommunen“, teilte Integrationsminister Armin Laschet heute in Düsseldorf mit. In 57 Städten und Kreisen konnten jetzt ebenso viele Projekte bewilligt werden. Insgesamt haben die Projekte ein Fördervolumen von rund 2,45 Millionen Euro. Seit dem Start des Landesprogramms im Jahr 2005 haben 86 Kommunen mit insgesamt 212 Projekten teilgenommen. Die Projekte reichen in ihrer Vielfalt von der Erstintegration über Bildung und Ausbildung, Partizipation bis hin zur Kultur- und Stadtentwicklung.

Ziele der KOMM-IN Projekte sind Transparenz, Vernetzung und strategische Steuerung. Über diese bewährten Ziele hinaus konzentriert sich die Förderung in diesem Jahr auf Vorhaben, die die Steuerung der Qualität und der Wirksamkeit der angebotenen Integrationshilfen beinhalten. Es werden nun auch Transferprojekte und Projekte zur interkommunalen Zusammenarbeit sowie die Durchführung eines Integrationstrainings gefördert. Dieses Training für Kommunen wurde von der Bertelsmann-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Hertie-Stiftung für Entscheider aus Politik und Verwaltung entwickelt. Die Fortführung des Landesprogramms ist geplant. Neue Anträge für das Haushaltsjahr 2009 können ab Ende 2008 bis zum 28.02.2009 beim Kompetenzzentrum für Integration eingereicht werden.

[nh]