18:00 Uhr >
Weniger Tote bei Doppelanschlag in Norwegen als bislang angenommen

In Norwegen sind nach neuesten Polizeiangaben bei den Anschlägen am vergangenen Freitag deutlich weniger Menschen ums Leben gekommen, als bislang angegeben. Insgesamt seien 76 und nicht 93 Menschen getötet worden. Demnach hat der Bombenanschlag in Oslo acht Tote gefordert. Bei dem Angriff auf ein Sommerlager auf der Insel Utøya habe der 32-jährige Attentäter 68 Menschen getötet.

17:45 Uhr >
Manifest des Norwegen-Attentäters enthält Hinweise auf mögliche Mitwisser
In dem über 1.500 Seiten umfassenden Pamphlet, das der norwegische Attentäter vor seiner Bluttat im Internet veröffentlichte, findet sich nach Informationen von "Welt Online" ein Hinweis auf mögliche Mittäter oder Mitwisser. Der Täter spricht in seinem Tagebuch von zwei weiteren "Zellen". Auf Seite 1.437 des Dokuments heißt es: "Logistische Planung am 01. März (2011): `Sobald ich die Farm gemietet habe, plane ich all meine Ausrüstung in das Farmhaus zu bringen und mit der Phase `Herstellung von Sprengstoff` zu beginnen. Diese Operation wird kurz nach der Bau-Phase ausgeführt werden. Werde danach versuchen, in Kontakt zu treten mit Zelle 8b und 8c Ende März.`" Nähere Ausführungen dazu, wer oder was die "Zellen 8b und 8c" sind, finden sich nicht in der Kampfschrift. Der Norweger bezeichnet sich an einer Stelle allerdings selbst als "Justiciar Ritter-Kommandeur, Zelle 8". Laut eigener Angabe handelte der 32-Jährige bei seiner Tat allein. Auch Polizei und Ermittler-Kreise bestätigten gegenüber norwegischen Medien, es gebe bislang keine Hinweise auf Mittäter. Der Attentäter sei kein Mitglied einer bekannten norwegischen oder skandinavischen Neonazi-Organisation, hieß es. In Deutschland prüft das Bundesamt für Verfassungsschutz mögliche Verbindungen in die deutsche Neonazi-Szene. Konkrete Hinweise auf direkte Kontakte in rechtsextreme Kreise in der Bundesrepublik gibt es jedoch nicht.

17:30 Uhr>  Richter entscheidet auf acht Wochen Untersuchungshaft
In der ersten Anhörung des Oslo-Attentäters hat Richter Kim Heger dem Antrag der Polizei stattgegeben und acht Wochen Untersuchungshaft verhängt, davon vier Wochen unter völliger Isolation. Das teilte der Richter am Montag in einer Pressekonferenz mit. Der Beschuldigte wollte laut eigener Aussage ein "Signal an das Volk" senden, gestand jedoch keine Schuld ein. Üblicherweise dauert die maximale Zeit in Untersuchungshaft lediglich vier Wochen. Die Polizei hatte jedoch acht Wochen beantragt, um mehr Zeit für die Aufklärung der Hintergründe zu haben. Nach norwegischem Recht kann der Attentäter bei einem Mordprozess zu maximal 21 Jahren Haft verurteilt werden. Sollte er wegen psychischer Störungen für unzurechnungsfähig erklärt werden, käme er auf Dauer in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung. Die Anhörung fand aus Gründen der Sicherheit unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das entschied das Gericht kurz vor der Anhörung.

17:15 > Anhörung des Oslo-Attentäters unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Das entschied das Gericht in Oslo am Montag. Der geständige Attentäter muss heute vor dem Haftrichter Aussagen. Er wolle den Termin dafür nutzen, seine Motive öffentlich darzulegen, sagte sein Anwalt Geir Lippestad am Sonntag dem norwegischen Fernsehsender NRK. Doch die Staatsanwaltschaft hatte versucht dies zu verhindern. Außerdem wolle man bei der Anhörung die Verhängung von zunächst acht Wochen Untersuchungshaft beantragen. Diese kann bis zu einem Prozessbeginn verlängert werden. Bei den Anschlägen vom Freitag sind in der norwegischen Hauptstadt Oslo mindestens 93 Menschen ums Leben gekommen.

[dts]