21:53 Uhr > USA erhoffen sich nach Tod von Kim Jong-il bessere Beziehungen zu Nordkorea
Die USA erhoffen sich nach dem Tod des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-il eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Washington und Pjöngjang. Das erklärte US-Außenministerin Hillary Clinton am Montag nach einem Treffen mit ihrem japanischen Amtskollegen Koichiro Gemba. Ein stabiler und friedlicher Übergang in Nordkorea läge im gemeinsamen Interesse Japans und der USA, so Clinton weiter. Ähnliche Hoffnungen wurden am Montag bereit aus Großbritannien laut. Dem britischen Außenminister William Hague zufolge sei der Tod von Kim Jong-il die Möglichkeit für einen Wendepunkt. Man ermutige Nordkorea, am Frieden und an der Sicherheit in der Region zu arbeiten, so der Außenminister.

17:30 Uhr > Nordkorea testet Kurzstreckenrakete
Pjöngjang hat heute offenbar eine Kurzstreckenrakete getestet. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Regierungsvertreter berichtet, sei an der Ostküste Nordkoreas eine Rakete abgeschossen worden. Nach Beobachtungen des südkoreanischen Militärs habe die Kurzstreckenrakete eine Reichweite von etwa 120 Kilometern gehabt. Der Raketenabschuss habe Yonhap zufolge zu Testzwecken stattgefunden, ein direkter Zusammenhang zwischen dem Raketentest und der Todesnachricht bestehe nicht. Eine offizielle Bestätigung der Berichte über den Raketenabschuss gab es bis zum Montagnachmittag nicht.

15:55 Uhr > Roth sieht keine Hoffnungen auf Wandel
Grünen-Chefin Claudia Roth, die als einzige führende deutsche Politikerin in den vergangenen Jahren Nordkorea besuchte, sieht nach dem Tod Kim Jong-Ils wenig Chancen für eine Öffnung des Regimes. "Nach dem Ableben des Diktators können wir keinen nordkoreanischen Frühling erwarten. Meine Erfahrungen beim letzten Besuch in Nordkorea geben mir wenig Anlass zur Hoffnung, dass Kim Jong Il jemand nachfolgt, der die Kraft hat, das Land zu öffnen", sagte Roth der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). "Nordkorea ist eine völlig geschlossene Gesellschaft. Es ist eine Diktatur in Reinkultur." Möglicherweise, so Roth, ist der "kommende Machthaber in Nordkorea, der Sohn Kim Jong Ils, auch gefährlicher, als es sein Vater war." Die Grünen-Politikerin war Anfang April mit einer Delegation des Deutschen Fußballbundes in Pjöngjang.

13:00 Uhr > Hague sieht möglichen Wendepunkt
Der britische Außenminister William Hague sieht im Tod von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il die Möglichkeit für einen Wendepunkt. "Die Nachfolger müssten anerkennen, dass die Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft die beste Möglichkeit bietet, die Lebensqualität des Volkes zu heben", hieß es in einer Erklärung Hagues am Montag. Man ermutige Nordkorea, am Frieden und an der Sicherheit in der Region zu arbeiten, so der Außenminister. Auch der Vorsitzende des deutsch-koreanischen Forums und parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium, Hartmut Koschyk (CSU), sieht erste Anzeichen für einen Wandel in Nordkorea. "Ich glaube, auch die Uhr der Diktatur in Nordkorea läuft ab", sagte Koschyk der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe). Der verstorbene Diktator habe bereits zu Lebzeiten viel an Respekt verloren, sagte Koschyk.

Sein Sohn Kim Jong Un werde nicht in der Lage sein, diese Autorität zurückzugewinnen. Das Regime versuche daher jetzt, "durch militärische und außenpolitische Kraftmeierei von der Schwäche des Übergangs abzulenken". Hinter den Bildern der trauenden Menschen steckten aber "vor allem propagandistische Absichten. In Wahrheit hält sich die Trauer der einfachen, koreanischen Menschen in Grenzen". Auch Korea-Kenner Bernhard Seliger bezweifelt die Durchsetzungsfähigkeit Kim Jong Uns. Der jüngste Sohn Kim Jong Ils sei mit 28 Jahren noch sehr jung. Zudem sei unklar, ob er genug Gefolgschaft in Partei, Armee und Regierung finde.

09:30 Uhr > 
Kim Jong Un zum nachfolger ernannt
Nach dem Tod seines langjährigen Diktators Kim Jong Il hat Nordkorea die Bevölkerung aufgerufen, seinen Sohn und designierten Nachfolger Kim Jong Un zu unterstützen. Das Volk und das Militär "müssen Genossen Kim Jong Un treu die Ehre erweisen", erklärte die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur. Ihm waren bereits im vergangenen Jahr wichtige politische und militärische Posten übertragen worden. Staatliche Medien bezeichnen Kim Jong Un bereits als "großartigen Nachfolger". Auch Kim Jong-il selbst hatte die Stellung als faktischer Staatschef 1994 von seinem Vater übernommen. Seit 1948 ist das Land in der Hand des Kim-Clans. Indessen kündigten die USA an, ihren Umgang mit Nordkorea möglicherweise auf den Prüfstand stellen zu wollen. Konkret gehe es dabei um Überlegungen, das isolierte Pjöngjang wieder in Atomgespräche einzubinden und dem Land Nahrungsmittelhilfen zukommen zu lassen, wie US-Vertreter am Sonntag mitteilten. Südkorea hat heute seine Truppen in Alarmbereitschaft versetzt. Offiziell sind Nord- und Südkorea seit Jahrzehnten im Kriegszustand. Auch an der Börse in Seoul wurde die Nachricht zunächst mit Kursabschlägen aufgenommen. Vollkommen unklar ist, wie sich die Lage in dem von der Außenwelt zum großen Teil abgeschotteten Land weiter entwickeln wird.

Am frühen Montagmorgen meldeten staatliche Medien den Tod des nordkoreanischen Staatschef. Dieser soll bereits am Samstag während einer Zugfahrt an einem Herzinfarkt gestorben sein. Kim Jong-il war nach unterschiedlichen Angaben zuletzt 69 oder 70 Jahre alt und kämpfte bereits seit Jahren mit Krankheiten und soll bereits mehrere Schlaganfälle gehabt haben. "Es ist der größte Verlust für unserer Partei und der größte Trauerfall für unser Volk", erklärte eine Nachrichtensprecherin im staatlichen Fernsehen. Das Land müsse "Traurigkeit nun in Stärke umwandeln und seine Schwierigkeiten überwinden." Die Beisetzung von Kim Jong Il ist für den 28. Dezember geplant.

[dts]

Das Volk und das Militär "müssen Genossen Kim Jong Un treu die Ehre erweisen", erklärte die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur. Ihm waren bereits im vergangenen Jahr wichtige politische und militärische Posten übertragen worden. Staatliche Medien bezeichnen Kim Jong Un bereits als "großartigen Nachfolger". Indessen kündigten die USA an, ihren Umgang mit Nordkorea möglicherweise auf den Prüfstand stellen zu wollen. Konkret gehe es dabei um Überlegungen, das isolierte Pjöngjang wieder in Atomgespräche einzubinden und dem Land Nahrungsmittelhilfen zukommen zu lassen, wie US-Vertreter am Sonntag mitteilten. Am frühen Montagmorgen meldeten staatliche Medien den Tod des nordkoreanischen Staatschef. Dieser soll bereits am Samstag während einer Zugfahrt an einem Herzinfarkt gestorben sein. "Es ist der größte Verlust für unserer Partei und der größte Trauerfall für unser Volk", erklärte eine Nachrichtensprecherin im staatlichen Fernsehen. Das Land müsse "Traurigkeit nun in Stärke umwandeln und seine Schwierigkeiten überwinden." Die Beisetzung von Kim Jong Il ist für den 28. Dezember geplant.

[dts]