NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) schieße nach Meinung der NGG damit weit übers Ziel hinaus. „Sie setzt die Kneipenlandschaft in Köln und damit auch ein Stück Kultur aufs Spiel. Zur Eckkneipe gehören das Bier und die Frikadelle genauso wie die Zigarette“, sagt Ernst Busch. Der Geschäftsführer der NGG Köln befürchte ein „Kneipensterben“ in Köln. Dadurch seien auch Arbeitsplätze in den nordrhein-westfälischen Brauereien, in der Tabakindustrie und der Getränkewirtschaft gefährdet. Es sei ohne Zweifel wichtig, so Busch, etwas für den Nichtraucherschutz zu tun. Dazu gehöre auch der Arbeitsschutz für die Beschäftigten. „In der Kneipe steht aber meistens der Wirt selbst am Zapfhahn. Und für ihn gehört der Griff zur Zigarette nun einmal zur Selbstverständlichkeit bei der Arbeit“, sagt der NGG-Geschäftsführer. Bislang habe es bei der NGG von Beschäftigten, die zu Thekenmannschaften gehören, im Übrigen kaum Klagen gegeben.

Die NGG spricht sich dafür aus, Gästen die Wahlfreiheit zu lassen: „Köln hat schon jetzt ein breites gastronomisches Angebot für Nichtraucher. Schließlich wird auch kein Vegetarier genötigt, ins Steakhouse zu gehen“, sagt Ernst Busch. In Sachen Nichtrauchen plädiere die NGG grundsätzlich für Toleranz: „Dass in einem Speiselokal nicht geraucht werden darf, ist in Ordnung. Bei einem generellen Rauchverbot muss allerdings berücksichtigt werden, dass viele Wirte bereits kräftig in Raucherbereiche investiert haben. Mit fünfstelligen Summen haben sie dafür gesorgt, dass Raucher die Verdauungszigarette ohne Belästigung der nichtrauchenden Gäste genießen können.“

[mc; Foto: NGG/Petra Berger]