Marc Michelske (links) in der Karnevalsplauderei von report-K im Jahr 2020. Im Hintergrund ist das Bild zu sehen, als Michelske mit einer Delegation des Festkomitees als Prinz im Dreigestirn bei einer Papstaudienz in Rom war.

Köln | Der eine geht, der Neue kommt. Holger Kirsch tritt ab und Marc Michelske übernimmt. Das teilte heute das Festkomitee Kölner Karneval mit. Allerdings muss der Personalie noch die Hauptversammlung zustimmen, aber das Gremium votiert in der Regel einstimmig und im Sinne des Vorstandes, so dass es sich um eine reine Formalie handeln dürfte.

In die Amtszeit von Kirsch fallen drei Besonderheiten: Da war die Pandemie und damit verbunden der Puppenzug des Hänneschen-Theaters und die Friedensdemo 2022 zu Beginn des Ukraine Krieges als Russland sein Nachbarland am 24. Februar 2024 überfiel. Und es gab das Jubiläum 200 Jahre organisierter Karneval. Dafür startete der einzige Rosenmontagszug ever auf der Schäl Sick und fuhr über die Deutzer Brücke zur Severinstorburg. Es dürfte auch der Rosenmontagszug sein, der bisher am längsten für die gesamte Zugstrecke benötigte. Sachkundige Jecken erinnern sich, es war tief in der Nacht als der damalige Prinz Boris durch die Severinsstraße fuhr.

Holger Kirsch hat eine neue Liebe gefunden: Viktoria Köln. Da ist er mittlerweile Präsident beim Fußball-Drittligist aus dem Rechtsrheinischen Köln. Er gibt das Amt des Rosenmontagszugleiters weiter an Marc Michelske. Der war ebenfalls wie Kirsch einmal Prinz aus einer kleineren Karnevalsgesellschaft. Die Mitgliederversammlung des Festkomitee Kölner Karneval soll dem Vorschlag von Festkomiteepräsident Kuckelkorn im Oktober zustimmen. Michelske war in der Vor-Pandemie-Session 2019 Prinz und kam von den Schlenderhander Lumpe.

Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn dankte Holger Kirsch für seinen unermüdlichen Einsatz in einem schriftlichen Statement: „Holger hat in seiner Zeit als Zugleiter vor riesigen Herausforderungen gestanden, die in dieser Form wahrscheinlich keiner seiner Vorgänger seit der Nachkriegszeit zu bewältigen hatte. Nach seiner gelungenen Premiere 2020 kam die Pandemie, für deren besondere Gegebenheiten Holger den Hänneschen-Zoch im Mini-Format erfunden hat. Im zweiten Corona-Jahr war alles geplant für einen Zoch im Rheinenergie-Stadion, dann musste wegen des Ukraine-Krieges innerhalb weniger Tage alles für die größte Demonstration, die Köln je gesehen hat, vorbereitet werden. Im Jubiläumsjahr hat er den Kölnern dann ein ganz besonderes Geschenk gemacht, als der Zoch erstmals in 200 Jahren über den Rhein ging. Das wird nicht nur uns im Festkomitee, sondern allen Jecken für immer im Gedächtnis bleiben. Für diesen unglaublichen Einsatz, seine akribische Planung und seine einzigartige Kreativität möchte ich Holger meinen großen Dank ausdrücken.“