Heute wurde die neu gestaltete Severinstraße eingeweiht. Es ist das Ende einer „langen Geschichte“, so Klaus Harzendorf, Leiter des Amts für Straßen und Verkehrstechnik. Der Abschnitt zwischen Severinsbrücke und Severinstorburg war jahrelang von aufwendigen Bauarbeiten betroffen: 2001 begannen die Vorbereitungen für den U-Bahnbau. Die Lage von Kanälen und Leitungen musste verändert werden, um Platz für den U-Bahn-Tunnel zu schaffen. Es folgte der Bau der Nord-Süd-Stadtbahn und der Einsturz des Stadtarchivs am nördlichen Ende der Severinstraße.

Fußweg und Fahrbahn auf einem Level
Der abgeschlossene Neubau des südlichen Bereichs der Severinstraße zeige, dass „wieder Ordnung ins Veedel“ kommt, so Oberbürgermeister Jürgen Roters, der zur Einweihung anwesend war. Die neu gestaltete Severinstraße zeichnet sich vor allem durch ihre großzügigen Gehwege aus. Die Wege für Fußgänger wurden auf bis zu fünf Meter verbreitert, die Fahrbahn dafür auf durchgehend vier Meter verschmälert. Zwischen Fußweg und Fahrbahn besteht nun kein Höhenunterschied mehr. Die Grenze zwischen den Flächen wird stattdessen durch unterschiedliche Bodenbeläge kenntlich gemacht. Stellenweise trennen Poller die beiden Wege voneinander ab. Insgesamt wurden 260 neue, einheitliche Poller auf dem Straßenabschnitt installiert. Diese lassen sich bei Bedarf – etwa für den Rosenmontagszug – leicht entfernen.

Straße zu Gunsten der Fußgänger umgebaut
Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister der Innenstadt: „Aus einer schmalen Straße ist eine breite Straße geworden, die mehr Raum zum Flanieren bietet.“ Die breiten Gehwege sollen im Sommer außerdem Platz für Außengastronomie bieten. Zu Gunsten der großzügigen Gehwege wurde nicht nur die Fahrbahn verschmälert, sondern auch die Parkflächen reduziert. Es seien genügend Parkplätze in der unmittelbaren Umgebung vorhanden, so Straßenamtsleiter Harzendorf. Zwischen den Querstraßen Josefstraße und Jakobstraße befindet sich etwa ein Parkdeck mit 200 Plätzen. Auf der Severinstraße weist ein Transparent auf Höhe der Querstraße Josefstraße auf diese Parkmöglichkeit hin.

Dieses Wochenende: Verkaufsoffener Sonntag und „Bläck Fööss“-Konzert
Am kommenden Wochenende begehen die Händler auf der Severinstraße die offizielle Eröffnung mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Bereits am Samstag, 30. Oktober, sind die Geschäfte bis 24 Uhr geöffnet. Am Sonntag sind die Geschäfte auf der Severinstraße von 13 bis 18 Uhr geöffnet. An beiden Tagen wird es ein Rahmenprogramm mit Musikern und Gauklern geben, die Straße wird mit Luftballons dekoriert. Am Sonntag geben die „Bläck Fööss“ um 18:30 Uhr auf dem Severinskirchplatz ein kostenloses, einstündiges Konzert.


Foto oben (v.l.n.r.): Klaus Harzendorf (Leiter des Amts für Straßen und Verkehrstechnik), Jürgen Pfös (Vorsitzender der Interessengemeinschaft Severinstraße) und Oberbürgermeister Jürgen Roters weihten heute die fertiggestellte Severinstraße ein

Neubau kostete rund 1,7 Millionen Euro
Das Amt für Straßen und Verkehrstechnik baute auf der Severinstraße insgesamt 6.500 Quadratmeter Gehweg und 3.500 Quadratmeter Fahrbahn um. Die Kosten für den Neubau, der im März begann und wie geplant in diesem Oktober abgeschlossen wurde, betrugen insgesamt rund 1,7 Millionen Euro. Größter Kostenpunkt neben dem Straßenbau (1.400.000 Euro) ist die neu installierte Straßenbeleuchtung (245.000 Euro). Für die Gehwege wurde nach Angaben der Stadt ein besonders hochwertiges Pflaster benutzt. Auch ein neues Blindenleitsystem – ein Bodenbelag mit regelmäßigen Erhebungen – wurde konzipiert und verlegt.

Intensive Bürgerbeteiligung am Neubau
Planung und Umsetzung des Neubaus stimmte die Stadt regelmäßig mit der Interessengemeinschaft Severinstraße ab, in der Händler und Anwohner vertreten sind. Bezirksbürgermeister Andreas Hupke und Oberbürgermeister Jürgen Roters lobten die Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft als „konstruktiv“. Auch die Vorsitzenden der Interessengemeinschaft, Jürgen Pfös und Thorsten Fröhlich, zeigten sich heute zufrieden. Pfös, Inhaber eines Elektro-Handels auf der Severinstraße: „Das war ein mustergültiges Beispiel von Demokratie und Bürgerbeteiligung.“

Alexandra Spürk für report-k.de/Kölns Internetzeitung