VRS spricht von Notwendigkeit und begründet Erhöhung mit rückläufigen Subventionen. Bei der Festlegung der neuen Preise ging es sowohl darum, die Kostenentwicklung bei den Verkehrsunternehmen angemessen zu berücksichtigen als auch unseren Fahrgästen weiterhin einen bezahlbaren Nahverkehr zu bieten“, so VRS-Geschäftsführer Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag. Vor dem Hintergrund seit Jahren rückläufiger staatlicher Zuschüsse sei es unausweichlich, die Preise anzuheben, erläuterte der VRS-Geschäftsführer. Bis zum Jahr 2009 sollen die Erlöse aus den Ticketverkäufen 50 Prozent der Kosten der Verkehrsunternehmen im Verkehrsverbund decken. Darauf haben sich die Verkehrsunternehmen und der VRS-Zweckverband im Jahr 2006 verständigt. Mit der Preisanpassung zum 1. Januar 2008 werden im kommenden Jahr rund 49,2 Prozent der Kosten gedeckt.

Preisbeispiele des VRS
Die durchschnittliche Preisanpassung um 4,5 Prozent verteilt sich unterschiedlich auf die einzelnen Ticketsegmente. Im Bartarif steigen die Preise im Schnitt lediglich um 3,3 Prozent. Doch bleiben die Einzeltickets für Kinder stabil, und die Preise für Kinder-Vierertickets steigen lediglich um 2,4 Prozent. Ein Viererticket für Erwachsene der Preisstufe 1 b (Stadtgebiete Köln/Bonn) kostet so ab 2008 statt bisher 7,80 Euro nun 8,10 Euro. Auch die Einzeltickets für Erwachsene werden nicht teurer. Lediglich der Preis für die Kurzstrecke für Erwachsene wird um 10 Cent auf 1,50 Euro angehoben – für Kinder bleibt er bei 90 Cent.

Preissteigerungen vor allem bei ABOs und Jobticket
Die Zeittickets für Erwachsene (zum Beispiel Wochen- und Monatstickets) kosten ab Januar 2008 insgesamt durchschnittlich 4,9 Prozent mehr. Ein MonatsTicket Erwachsene im Abo in der Preisstufe 1b (Stadtgebiete Köln/ Bonn) ist ab dem kommenden Jahr für 62,60 Euro statt für bisher 59,30 Euro erhältlich. Der Preis für das JobTicket steigt durchschnittlich um 4,5 Prozent. So kostet ein Jobticket in der Kategorie 1 künftig 1,20 Euro im Monat mehr, also 40,20 Euro.

Die vor drei Jahren zum Abfangen von Preishärten bei den Zeittickets eingeführte Preisstufe 5ü im sogenannten „Großen Grenzverkehr“ zwischen VRS und VRR wird zum kommenden Jahr abgeschafft. An ihre Stelle tritt die reguläre Preisstufe 5, verbunden mit Preisanpassungen in unterschiedlicher Höhe, je nach Ticketart. Ausgleichend dazu bleiben jedoch die Preise für das Monatsticket, das Wochenticket sowie der Preis für das Aktiv60 Ticket der Preisstufe 5 auf gleichem Niveau wie 2007.

Auch 2008 keine Kürzungen im Angebot auf der Schiene
Die Preisanpassung des VRS, so erläuterte Schmidt-Freitag, soll auch dazu beitragen, dass trotz der gekürzten Regionalisierungsmittel im kommenden Jahr das Nahverkehrsangebot bei den S-Bahn, Regionalbahn- und Regionalexpresslinien nicht reduziert werden muss.

Kölner Grüne kritisieren die Fahrpreiserhöhung
Die Kölner Grünen wollen Keine weitere Fahrpreiserhöhung um 4,5% beim VRS und sprechen davon, dass der VRS heute bereits den  Spitzenplatz beim Fahrpreisvergleich innerhalb der Bundesrepublik einnimmt. Die Grünen sprechen davon, dass der VRS damit seiner Umweltverantwortung nicht gerecht wird. Andreas Wolter und Bettina Tull: " Eine Erhöhung der Fahrpreistarife um durchschnittlich 4,5 % lehnen Bündnis 90/DIE GRÜNEN ab. Mit den überproportionalen Preiserhöhungen der letzten drei Jahre um 3,9 %, 4,5 % und 5,4 % hat sich die Nutzung von Bus und Bahn im Verkehrsverbund Rhein-Sieg zum teuersten Fahrvergnügen in ganz Deutschland entwickelt. Sowohl bei den Einzeltickets wie auch bei den Monatstickets hält der VRS einen traurigen Spitzenplatz im Bundesvergleich. Dabei wird den Stammkunden, den Dauerkartennutzern, wieder die größte Preiserhöhung abverlangt. Dass die Verkehrsunternehmen mit der Rückendeckung von CDU und SPD versuchen, mit den Tariferhöhungen ihren Beitrag zu senken, halten Bündnis 90/DIE GRÜNEN angesichts der Klimaschutzdebatte für verantwortungslos. Wir fordern deshalb den Verkehrsverbund auf, sich nicht auf Kosten der umweltbewussten ÖPNV-Nutzer
zu entlasten. Von Land und Bund erwarten wir eine Rücknahme der Kürzungen, damit die Verkehrsverbünde den steigenden Fahrgastzahlen durch ein verbessertes Angebot gerecht werden können.

[ag; Quelle: VRS]