Putzmunter tobt Sadri im Gehege
Jafar ist noch ganz jung. Der kleine Onager wurde erst am 11. Oktober diesen Jahres im Kölner Zoo geboren und steht noch schüchtern bei seiner Mutter. Sandri ist schon ein bisschen älter und auch ein bisschen selbstbewusster. Der am 29. September geborener Onager galoppiert schon ab und zu alleine um das Gehege.

Während Sadri und Jafar noch mindestens ein Jahr lang im Gehege bei ihren Müttern bleiben, muss Jafar’s älterer Bruder Jago den Zoo bald verlassen. Onager leben in Haremgruppen, mit einem Hengst und vielen Stuten. Männliche Nachkommen werden daher von dem Hengst nicht geduldet. So wird auch Iwan, der zehn-jährige Vater, seine Jungtiere nur so lange dulden, wie sie keine Konkurrenz für ihn darstellen. Bis Jafar und Sadri alt genug sind, dürfen sie bleiben und die Besucher des Zoos begeistern.

Nur noch rund 600 Tiere weltweit
Die Onager, auch bekannt als Persischer Halbesel, sind eine recht unbekannte Tierart. Sie stammen aus der Steppe in Iran und gehören zur Gattung der Pferde. Dabei sind sie mit einer Spitzengeschwindigkeit von 80 Kilometer pro Stunde sogar schneller als Rennpferde. Und auch ihre Ausdauer ist größer als die von Pferden. Interessanterweise ist es bisher unbekannt, was Onager so schnell macht und ihnen so viel Ausdauer verleiht.

Der Kölner Zoo freut sich besonders über den Nachwuchs im Doppelpack, weil die beiden Hengstfohlen zusammen als Spielpartner im Zoo aufwachsen können. Mit den zwei Jungtieren kann der Zoo darüber hinaus dazu beitragen, die stark bedrohte Tierart zu erhalten. Aktuell gibt es weniger als 100 Onager in Zoos weltweit. Und die Anzahl der Tiere nimmt weiter ab. Auch in ihrer natürlichen Heimat in Touran und Bahram-e-Goor, Steppenlandschaften in Iran, gibt es derzeit nur noch etwa 500 Tiere. Deswegen beschäftigt sich jetzt ein Forschungsprojekt mit der Erhaltung der Onager in ihrer iranischen Heimat. Gleichzeitig wurde ein europäischen Zuchtprogramm entwickelt, dass sich um die Fortpflanzung der Tiere in europäischen Zoos kümmert. Auch der Kölner Zoo nimmt an diesem Projekt teil.

[Vanessa Schneider für report-k.de/ Kölns Internetzeitung]