Sarah Leidl übernimmt die Rolle der Fabrikantentochter Giselle von Pfeiffer. Foto: Gloria Theater Bad Säckingen

Köln | Heute gehört der Bikini in der Damenwelt an den heißen Sommertagen zu einem nach wie vor beliebten Kleidungsstück. Das war nicht immer so. Erfunden wurde der luftige Badezweiteiler 1946 vom französischen Maschinenbauingenieur Louis Réard, der sich eigentlich auf die Gestaltung von Autokarosserien spezialisiert hatte. Vorläufer gab es aber bereits in der Antike, wie Wandmalereien und ein Mosaik aus Sizilien belegen.

Doch als die ersten Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg im Bikini an den europäischen Stränden auftauchten, war die knappe Badebekleidung oft noch ein ziemlicher Skandal. Da bildeten deutschen Freibäder und Seen in den 50ern keine Ausnahme. Und genau darum geht es im Comedy-Musical “Bikini-Skandal”, das am Donnerstagabend seine umjubelte Premiere in der Volksbühne am Rudolfplatz feierte.

Das Stück spielt im idyllischen Dörfchen Kleinwildgstadthausen unweit des Allgäus. Dort sieht es im Sommer 1959 gar nicht gut aus. Der alte Fabrikant, der in der kleine Gemeinde größte Steuerzahler war, ist gestorben und seine Tochter Giselle von Pfeiffer hat gerade den Betrieb an die Konkurrenz verhökert und die hat diesen prompt geschlossen. Jetzt steht das Dorf kurz vor der Pleite, nur die vornehme Tochter lebt in ihrer großen Villa noch in Saus und Braus.

Die Dorfidylle wird durch den Mord empfindlich gestört

Die einzige Chance ist jetzt noch der Besuch des niederländischen Unternehmerpaares Linda und Rudi van de Strand, die den kleinen Weiler touristisch vermarkten wollen. Doch ausgerechnet bei ihrer Ankunft taucht Giselle von Pfeifer im knappen Bikini in der Badeanstalt auf und sorgt so für einen mächtigen Skandal. Dabei ist sie bei den Frauen sowieso schon sehr verhasst, da sie ihre nicht ganz so treuen Ehemännern gerne verführt.

Doch es kommt noch schlimmer. Am nächsten Tag findet die Hausangestellte der Villa ihre Chefin plötzlich erschossen im Liegestuhl auf der Terrasse vor. Ein Kommissar wird vom Dorfpolizisten Fichtelhuber hinzugerufen und plötzlich ist jeder verdächtig. Das gilt für die eifersüchtige Gattin Hedwig genauso wie für den Bürgermeister oder die Hausangestellte Luise, die von ihrer Chefin nicht gerade gut behandelt wurde.

Leider erweist sich der fremde Kommissar nicht gerade als besonders fähig und auch der Dorfpolizist Schorsch verliert schnell den Überblick. Zum Glück gibt es da noch Omi Fichtelhuber, die den Schuss in der Villa gehört hat und die nun auf eigene Faust ermittelt. Doch der Fall bleibt weiter ominös, auch weil jetzt auf der Wache auch noch der berüchtigte Bikini verschwindet.

Moderatorin Christine Westermann und ihr Ehemann Jochen Baller gehörten zu den Premierengästen. Foto: Eppinger

Das Comedy-Musical “Bikini Skandal” ist ein unterhaltsames und kurzweiliges Sommerstück, das in der Volksbühne seinen perfekten Spielort gefunden hat. Besonders begeistert bei der Premiere der Wahl-Kölner Nico Alesi, der in der Rolle der Omi Fichtelhuber nicht nur den Kriminalfall, sondern auch das gesamte Musical rockt.

Zur Premiere ließ sich in der Volksbühne auch der eine oder andere Prominente blicken. Dazu zählten Comedian und Schauspieler Tom Gerhardt genauso wie Moderatorin Christine Westermann oder Olympiasiegerin Ulrike Nasse-Meyfahrt. Weiter gesehen wurden auch Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn, Politiker Wolfgang Bosbach, Schlagzeuger Willy Kretzer, Musiker Björn Heuser, Moderatorin Birgit Lechtermann, Alt-Fööss Bömmel Lückerath und Schauspielerin Sabine Postel.

Service Das Comedy-Musical „Bikini Skandal“ läuft noch bis zum 31. August an der Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5. Vorstellung: Mo, Mi-Sa 19, Sa auch 14, So 13.30 und 18.30 Uhr. Karten für das Gastspiel gibt es ab 29,90 Euro unter:

www.bikini-skandal.de