Einige der Gemälde erstmals in Europa ausgestellt
Mal fast explosiv in der Farbwahl, mal eher in gedeckten Tönen gehalten: Die abstrakten Gemälde des vielfach ausgezeichneten  Malers, dessen abstrakte Gemälde derzeit zu Höchstpreisen bei Sothebys und Christies gehandelt werden, sind in einer Ausstellung im Museum Ludwig zu sehen. Sie umfassen die Serien „Cage“ (2006), „Wald“ (2005) und reichen über die vierteilige Werkreihe „Bach“ (1992) und das farblich reduzierte „St. Gallen“ (1989) bis zu den früheren äußerst farbintensiven Bildern wie „Blau“ (1988) oder „Claudius“ (1986). Einige der Gemälde sind zum ersten Mal in Europa zu sehen.



Gerhard Richter vor seinem Bild "Schwan (2) von 1989.

Keine chronologische Anordnung
“Wir wollten von der Gegenwart ausgehen und ganz punktuell im Rückwärtsgang die Entwicklung seines Schaffens beobachten“, erklärt Ausstellungskurator Ulrich Wilmes das Konzept zur Schau. Daher sind die Werke auch nicht chronologisch angeordnet, sondern nach Themen und sind darüber hinaus so aufgehängt worden, dass sie in einem Zusammenhang miteinander stehen. „Claudius ist sicher das monumentalste Bild dieser Ausstellung mit Science Fiction Assoziationen und hängt im zweiten Obergeschoss im direkten Bezug zur Sammlung Emma aus den 60ern“, nennt Museumsdirektor Kaspar König als Beispiel. Ein weiterer Grund, sich den abstrakten Gemälden zu widmen, sei gewesen, dass diese Werke früher eher als Anhängsel seiner damaligen fotorealistischen Arbeiten betrachtet worden. „Mittlerweile machen sie jedoch Dreiviertel seiner Werke aus“,  weiß Kurator Wilmes.

„Die Bilder werden immer grauer“
Das früheste Gemälde stammt aus der Mitte der 80er Jahren, der produktivsten Phase des Malers. „Mit der Zeit gab es eine immer stärker werdende Verdichtung auf der Oberfläche der Bilder. „Bei Bach von 1992 war die Oberfläche noch sehr transparent, während sie bei Cage 2006 schon sehr verkrustet war“, hat Wilmes beobachtet. Die teilweise sehr großen Formate hat Richter vielschichtig angelegt. Ihre Farbstrukturen trug er mit Pinseln, Rakeln und Spachteln auf, die er über die nassen Farbschichten zog, wobei neue bereits vorhandene Schichten überlagern oder ganz auslöschen. Doch wie sieht der Meister, selbst die Entwicklung seiner teils sehr farbintensiven Gemälde? „Die Bilder werden immer grauer“, sagt Gerhard Richter selbst und lacht dabei.

Infobox:
Ausstellung: Gerhard Richter  – Abstrakte Bilder
vom 18. Oktober 2008 bis 1. Februar 2009

Museum Ludwig
Heinrich Böll Platz
Haltestelle: Dom/ Hbf

Öffnungszeiten:
Di-So 10-18 Uhr, jeden 1. Fr im Monat 10-22 Uhr

Eintrittspreise:
Tagesticket: 9,00 €, ermäßigt 6,00 €
Gruppen (ab 20 Personen): 6,50 €
Familienticket: 18 €
auswärtige Schulklassen zahlen pro Schüler 3 €

Parkmöglichkeiten:
Parkhaus am Dom,
Tiefgarage Rheingarten,
Parkhaus Groß St. Martin

Nadin Hüdaverdi dfür report-k.de/ Kölns Internetzeitung