Die Gespräche machten laut einem Abgeordneten deutlich, dass Monti nicht wie zunächst angekündigt nur unabhängige Fachleute in der Regierungsmannschaft einsetzen will, sondern auch Politiker auf Ministerebene. Der designierte Ministerpräsident strebt offenbar eine Regierung bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2013 an, muss sich aber zuvor der Vertrauensabstimmung stellen, die für Freitag erwartet wird. Wie aus Parteigesprächen zitiert wird, wolle Monti mit einem harten Sparkurs ein bedeutendes Programm mit "vielen Opfern" durchbringen. Trotz breiter Unterstützung für Monti machte die rechtspopulistische Partei Lega Nord bereits deutlich, dass sie dem designierten Ministerpräsidenten nicht das Vertrauen aussprechen werde. Monti gilt als Wirtschaftsfachmann und ist international hoch angesehen. Der ehemalige EU-Kommissar soll vor allen Dingen das Vertrauen der Investoren wieder herstellen und Italien aus der Schuldenkrise führen. Monti soll Nachfolger von Silvio Berlusconi werden, der am Samstag zurückgetreten war.

[dts]