Firmensitz des chinesischen Unternehmens ist Peking. Der Kaufpreis des 80 Mitarbeiter umfassenden Konzerns betrug rund 14 Millionen Euro. Der Unternehmensbereich Chemie von Merck beschäftigt in China mehr als 600 Mitarbeiter. Marktforschungsinstitute prognostizieren für den chinesischen Biopharmazeutika-Markt ein Wachstum von rund 20 Prozent innerhalb der nächsten Jahre. "Durch diese Akquisition ist Merck unmittelbar und direkt in diesem Marktsegment in China präsent und erhält Zugang zu einem attraktiven und innovativen Portfolio an Zellkulturen", kommentierte Burghard Freiberg, Abteilungsleiter bei Merck Millipore, die Übernahme.

China wirbt um Investitionen aus Deutschland
Die chinesische Regierung wirbt um neue Investitionen aus Deutschland und bemüht sich besonders um Hochtechnologie-Firmen zur Erschließung neuer Märkte. Der für Reformen und Wirtschaftsfragen zuständige Vize-Premierminister, Li Keqiang, schreibt in einem Beitrag für die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwochausgabe), Chinas und Deutschlands Wirtschaft seien "in hohem Maß komplementär". Das eröffne neue Chancen, allerdings auch für chinesische Unternehmen. Li forderte, dass auch die Bedingungen für Investitionen und Existenzgründungen chinesischer Unternehmen in Deutschland verbessert werden müssten. Weiterhin kündigte Li an, dass sich China weiter an der Stabilisierung des Euros beteiligen werde. China werde "Pakete zur Finanzstabilisierung" aufkaufen. Zuvor schon hatte Li in Madrid verkündet, dass China die spanischen Reformen zur Finanzmarkstabilisierung unterstütze und spanische Staatsanleihen kaufen werde. Besondere Anreize will China nach den Worten Lis für Hochtechnologie-Unternehmen in den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt, Energie und Materialwirtschaft schaffen. Besonders die Kooperation in der "grünen Wirtschaft" könne verbessert werden. Insgesamt müsse das Investitionspotential besser ausgeschöpft werden, so der Vize-Premier. Dabei sicherte er zu, dass China seine Wirtschaftsgesetze und die Investitionspolitik verbessern, "geistiges Eigentum schützen und ein stabiles, ordnungsgemäßes, transparentes und berechenbares Marktumfeld schaffen" werde. Alle in China registrierten Unternehmen würden wie inländische Firmen behandelt. Li Keqiang, erster stellvertretender Premier Chinas, trifft am Donnerstag zu einem dreitägigen Besuch in Deutschland ein.

[dts]